Gewissermassen im Exil – auf St. Galler Kantonsgebiet in der ehemaligen Ziegelei beim Hof Korrodi im Barenberg – hat am Samstagabend (18. Januar 2024) die Preisverleihung des Bubiker Awards stattgefunden. Als «Bubikerin des Jahres 2024» wurde Judith Bucher, Ärztin Ruhestand und Feuerwerks-Initiantin, ausgezeichnet und geehrt. Die beiden weiteren Finalisten – Gemeinderat Severin Länzlinger und Stefan Neukom – belegen gleichrangig den zweiten Platz.
Die Wahl vorgenommen hatte nicht etwa eine Jury, sondern die Leserschaft von buebikernews in einem breitangelegten Online-Voting mit mehreren Hundert Teilnehmenden. Der Titel sei demokratisch legitimiert, sagte buebikernews-Redaktionsleiter Thomas Illi an der Preisverleihung.
«Politische Wirkung weit über Bubikon hinaus»
Frau Dr. Judith Bucher habe im vergangenen Jahr Bubikon weit über die Gemeindegrenzen hinaus politische Bedeutung und Wirkung verschafft, indem sie mit ihrer erfolgreichen Einzelinitiative Bubikon zur ersten Gemeinde nicht nur im Oberland, sondern im ganzen Kanton Zürich mit einem Verbot von lautem Feuerwerk gemacht habe: «Hombrechtikon und Gossau haben bereits nachgezogen, und auch in Dürnten stehen die Chancen eines Erfolgs an der Urnenabstimmung vom 9. Februar gut», sagte Illi: «Weitere Gemeinden – vielleicht sogar die Stadt Uster – werden dem Bubiker Beispiel folgen. » Das klare Resultat für Judith Bucher im Award-Voting zeige, dass ihr Erfolg an der Gemeindeversammlung im Juni 2024 kein Zufalls-Resultat war: «Das Ja zur Initiative wurde vom Volk durch das Voting nochmals bestätigt.»
Die gemeinsam auf dem zweiten Rang platzierten Severin Länzlinger und Stefan Neukom haben in Bubikon beide dasselbe Palmarès: Sie setzen sich unermüdlich für das Bubiker und Wolfhauser Dorf- und Vereinsleben ein, und zwar nicht nur mit Worten, sondern immer auch mit Taten, als Vorstandsmitglieder und Organisatoren. Zu ihren Verdiensten gehörte im vergangenen Jahr die Neugestaltung der Bubiker Augustfeier, nicht mehr in einem Zelt im Chilehözli, sondern mordern, luftig und stimmungsvoll auf dem Wolfhauser Geissbergareal. Auch die Gründung des Vereins Dorfvereine Bubikon-Wolfhausen als Nachfolgeorganisation der Vereinsvorständekonferenz war – zusammen mit der ebenfalls nominierten Damenturnvereins-Präsidentin Andrea Marty – wesentlich von Severin Länzlinger und Stefan Neukom geprägt: «Diese Leistungen hat das Volk im Nominationsverfahren und im Voting geehrt und honoriert.»
Als offizielle Vertreterin der Bubiker Behörden wohnte Gemeinderätin Seraina Billeter der Preisverleihung bei. Auch sie war im Nominationsverfahren
ursprünglich mit im Rennen, hatte es aber nicht auf die Shortlist geschafft. Anwesend war mit Kathrin Korrodi auch Bubiker Sportprominenz: Die Europameisterin im
Bogenschiessen war ebenfalls für den Award nominiert worden, für das finale Voting hatte es aber auch ihr nicht ganz gereicht. Als Gast nahm sodann die Hombrechtikerin Heidi
Alder an der kleinen Feier teil. Sie hatte in ihrer Gemeinde eine Feuerwerks-Initiative nach Bubiker Vorbild an der Gemeindeversammlung erfolgreich
vertreten.
Original-Kupferstich aus dem 18. Jahrhundert
Alle drei Finalisten durften eine Flasche Bubiker «Johanniter» entgegennehmen. Der seltene Weisswein wächst auf einem ehemaligen Rebberg des Johanniterordens unweit des Ritterhauses. Der Preis für die Siegerin, der eigentliche Award, war ein Original-Kupferstich des Bubiker Ritterhauses von David Herrliberger (1697 – 1777) aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. «Herrliberger, Gerichtsherr auf dem Schloss Maur am Greifensee, hat zahlreiche Schweizer Schlösser in Kupfer gestochen und die Abzüge in thematischen Mappen und Büchern verkauft», sagte Thomas Illi: «Als Verleger betrieb Herrliberger von Maur aus fast eine Art lokales Newsportal. Das Ritterhaus in Bubikon lag ihm besonders am Herzen, da er mit einer direkten Nachfahrin von Johannes Stumpf verheiratet war, dem letzten Prior im Ritterhaus und ersten reformierten Pfarrer in Bubikon.»
Award auch nächstes Jahr – mit neuer Trägerschaft?
buebikernews wird den Award auch im kommenden Jahr lancieren, falls nicht eine andere Trägerschaft die Ehrung einer Bubikerin oder eines Bubikers des Jahres
übernehmen möchte. Gerne ist auch die Gemeinde Bubikon eingeladen, sich diesbezüglich Gedanken zu machen.
(ti/bn)
Bilder: Adrian Wegmann
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Judith Bucher (Samstag, 18 Januar 2025 20:57)
Vielen Dank an alle, welche mir ihre Stimme beim Award gegeben haben. Und an all jene, welche die Feuerwerksinitiative an der Gemeindeversammlung im Juni 2024 befürwortet haben.
Es ist eine sehr schöne Anerkennung, welche Sie mir damit bereitet haben.
Schmid Irene (Samstag, 18 Januar 2025 21:03)
Herzlichen Glückwunsch Judith Bucher ���
Thomas Illi (Samstag, 18 Januar 2025 21:20)
Auch von mir persönlich herzlichen Glückwunsch, Judith Bucher! Du bist eine würdige erste «Bubikerin des Jahres»! Severin Länzlinger und Stefan Neukom hätten den Preis sicher auch verdient. Aber es ist ja nicht verboten, im nächsten Jahr wieder für sie zu stimmen.
Buebiker/Wolfhauser (Samstag, 18 Januar 2025 21:32)
Werden die Ergebnisse noch öffentlich bekannt gegeben
Emanuel Armbruster (Sonntag, 19 Januar 2025 11:26)
Ich gratuliere allen drei Nominierten herzlich! Ihr alle hättet diese Auszeichnung verdient. Vielen Dank für euren grossartigen Einsatz für unsere schöne Gemeinde.
Querdenker (Sonntag, 19 Januar 2025 20:50)
Leider sympthomatisch für unsere Zeit !
Geehrt und ausgezeichnet wurden nicht die absoluten Macher, welche der
überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung jahrein jahraus Spass, Freude
und Abwechslung vom Altag bringen und sich selbstlos mit viel Aufwand
für das Dorfleben engagieren.
Nein, einmal mehr wurde eine kleine Minderheit, welche als Spassbremse die Mehrheit mit unsinnigen und vor allem nicht durchsetzbaren Vorschriften drangsaliert in den Vordergrund gerückt und obendrauf noch geehrt. Dies für einen einmaligen, nutzlosen und nicht nachhaltigen Handstreich an einer mässig besuchten Gemeindeversammlung.
So wenig braucht es also um Bubikerin des Jahres zu werden - eigentlich traurig.
??? (Sonntag, 19 Januar 2025 21:01)
@Querdenker
Und worauf genau fusst Ihre Behauptung, Frau Bucher vertrete eine "kleine Minderheit", während Sie angeblich einer "überwiegenden Mehrheit" angehören? Träumen Sie weiter - ohne störende Knallerei...
Hallo (Sonntag, 19 Januar 2025 22:17)
Die Abstimmung über die Feuerwerksinitiative ist demokratisch korrekt abgelaufen.
Ähnlich die über den Buebiker Award.
Wer das kritisiert darf gerne eine eigene Initiative starten.
Thomss T. (Montag, 20 Januar 2025 08:17)
Ich findem dieses Verbot super ! Nur leider halten sich nicht viele daran, - bis um nach 4 Uhr morgens, hatten sie es für nötig gehalten, einen Kracher am anderen zu zünden ... also was hat es genützt ? Das ist halt die Rücksichtslosigkeit und der Egoismus in unserer neuen Gesellschaft, - traurig ....
Doris Grob (Montag, 20 Januar 2025 08:28)
Querdenker, besser hätte ich es nicht formulieren können! Das ist auch meine Meinung.
Einwohner (Montag, 20 Januar 2025 11:45)
Querdenker, auch ich bin der gleichen Meinung. Wir schweizer sind Weltmeister in sachen verbote und einschränkungen auszusprechen. Nur werden diese nie kontrolliert. So lange es Feuerwerk gibt, wird auch geknallt. Für sowas einen Award verteilen; ich weiss nicht.
Feuerwerkzünder (Dienstag, 21 Januar 2025 18:35)
Lieber Stefan und Severin, ihr sind die wahren Gewinner. Leute wie euch braucht es im Dorf. Ich verstehe nicht, wie nicht jemand von euch zwei gewinnen konnte.