Vortragsabend der Elternmitwirkung



Sind Bubiker Grobiane?

Seit kurzem ist das 1806 (!) begonnene Zwei-Jahrhundertwerk "Schweizerisches Idiotikon" online: Über 150 000 sprachwissenschaftliche Artikel geben erschöpfend Auskunft über vergessene oder noch aktuelle Ausdrücke in Schweizer Idiomen (Mundarten), darum der etwas verwirrliche Name.

Auch Bubikon hat es zu einem Eintrag gebracht: "Vo Buebike si", so kernen wir, galt eine zeitlang als Synonym für "ein Grobian sein". Dieses Schicksal teilt Bubikon mit dem aargauischen Büblikon, das aber heute keine selbständige Gemeinde mehr ist, sondern zu Wohlenschwil gehört. (17. September 2010)


Wo endet Bubikon, wo beginnt Wolfhausen?

Überraschende Antwort in einem Buch aus dem Jahr 1841

Heute entdeckt auf dem Landvogteimarkt Grüningen: "Neues Ortslexikon des Kantons Zürich, von F. Vogel, Secretair, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, Zürich, Verlag von Orell, Füssli und Compagnie, 1841." Darin für 25 Franken endlich Antwort auf die Frage, wo eigentlich Bubikon endet und Wolfhausen beginnt – eine Frage, die heute meist mit der Postleitzahl (8608 = Bubikon, 8633 = Wolfhausen) beantwortet wird, was der geschichtlichen Entwicklung aber offenbar keineswegs gerecht wird.

Die Sache ist nämlich so: 1841 bestand die politische Gemeinde Bubikon nicht aus den berühmten "zwei Dörfern", sondern aus drei Zivilgemeinden, nämlich aus der Zivilgemeinde Bubikon, der Zivilgemeinde Wolfhausen und der Zivilgemeinde Hof.

 

Zur Zivilgemeinde Bubikon gehörten die Ortsgegenden Angst und Noth, Barenberg, Berlikon, Bubikon (ein mickriges Dörfchen mit elf Häusern und einer Beiz), Bühl, Engelberg, Geissberg (!), Häusli, Hinteracker, Homberg, Hüebli (!), Knebel, Krähenriedt, Mettlen, Neuacker, Neugut, Neuhaus, Ober-Pösch, Rennweg (!), Rüteli, Schachen (!), Scheuerwies, Unter-Pösch, Widenschweil, Widerzell, Zell (total 620 Einwohner).

 

Zur Zivilgemeinde Wolfhausen gehörten die Weiler und Höfe Brändliacker, Bürg, Bühl, Heerscheeren, Lochj, Lochrüti, Ober-Wolfhausen (7 Häuser) , Reitbach, Rügshausen, Sonnenberg und Unter-Wolfhausen (11 Häuser). Total lebten in der Zivilgemeinde Wolfhausen 439 Einwohner, darunter etliche „Weberinnen und Weber“ (man beachte die politisch korrekte Schreibweise!).

 

Und schliesslich zählten zur Zivilgemeinde Hof die Weiler, Höfe und Häuser Bergli, Blatten, Brach, Brandlen, Dienstbach, Feissi, Fuchsbühl, Giessen, Hagwies, Hinteracker, Hinter-Gstein, Kammern, Kämmoos, Landsacker, Laufenried, Mürg, Ober-Wechsel, Ritterhaus, Rosengarten, Rutschberg, Schwarz, Sennscheuer, Taffleten, Unter-Wechsel, Vorder-Gestein, Wanne, Weinhalde, Wendhäuslen, Zelgacker und Zelgwies (total 524 Einwohner).

 

Um die Sache noch komplizierter zu machen: Bubikon und Wolfhausen (nicht aber Hof) besassen je auch eigene Schulgemeinden, mit teilweise veränderter Zuteilung der Ortsgegenden. Eine grosse Klammer bildete einzig die reformierte Kirchgemeinde Bubikon, die alle genannten Weiler und Höfe mit insgesamt „1583 Seelen“ (Angehörige anderer Konfessionen oder gar Konfessionslose gab es anscheinend nicht!) in sich vereinigte. (11. Oktober 2009)


Alles, was Wolfhausen zu bieten hat...?

Bleiglas-Fensterbild für 199 Franken.
Bleiglas-Fensterbild für 199 Franken.

"Aus allem, was Wolfhausen zu bieten hat, wurde unter künstlerischen Gesichtspunkten eine sorgfältige Auswahl getroffen", bewirbt eine Firma aus Basel ihr Bleiglas-Fensterbild für 199 Franken auf einem in alle Haushaltungen geschickten Hochglanzprospekt.

 

Und weiter: "...Auf jeden Fall wurde dieses neue traditionelle Bleiglas-Fensterbild speziell für Sie entworfen. Mit "Panorma" im Vordergrund natürlich, ergänzt um "Gasthof zum Freihof", "Wirtschaft Landyhäckli" (mit "ä") und "Brunnen". Ein einzigartiges Bild von Wolfhausen, das Ihnen sicherlich am Herzen liegen wird...". Wohl eher auf dem Magen, denn das Hauptbild ist offensichtlich uralt, es finden sich darauf Häuser, die schon seit Jahren nicht mehr stehen, und es zeigt statt des versprochenen Panoramas eigentlich vor allem die "Rosenburg" und die lärmige Hauptstrasse mit Biushaltestelle. Tröstlicherweise verspricht aber der Prospekt: "Das Atelier hat sich verpflichtet, diese Ausgabe später nie mehr zu wiederholen."


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