Bubikon budgetiert «Ertragsüberschuss» von 18 Millionen – Steuern bleiben unverändert

(Bild: buebikernews)
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Mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 118 Prozent schliesst die für 2023 budgetierte Erfolgsrechnung der Gemeinde Bubikon bei einem Aufwand von 46,772 Millionen Franken und einem Ertrag von 64,834 Millionen mit einem «Ertragsüberschuss» von 18,062 Millionen Franken ab.

 

Der vermeintliche Geldsegen ist nur finanztheoretisch und deshalb in Anführungszeichen gesetzt, weil er die Folge einer Änderung der Verbuchungspraxis des Finanzausgleichs ist. Ohne diese rein buchhalterische Massnahme weist die Gemeinde für 2023 einen Aufwandüberschuss von rund 214 000 Franken aus.

 

«Im Jahr 2023 stellt die Gemeinde die Buchhaltungspraxis bezüglich zeitlich korrekter Abgrenzung des Ressourcenzuschusses um. Zu diesem Zweck müssen im Jahr 2023 drei statt nur ein Ressourcenzuschuss budgetiert und verbucht werden», schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung vom Mittwoch: «Mit der Umstellung der Rechnungslegung im Jahr 2019 hatten die Gemeinden die Wahlfreiheit, den Ressourcenzuschuss zeitlich korrekt abzugrenzen oder die Buchhaltungspraxis ohne Abgrenzung gemäss den bis 2018 gültigen Rechnungslegungsvorschriften beizubehalten.»

 

Die Gemeinde Bubikon habe sich damals entschieden, weiterhin den Ressourcenzuschuss so verbuchen und zu budgetieren wie der Geldfluss anfällt, ohne zeitliche Rechnungsabgrenzung. Rund die Hälfte der Zürcher Gemeinden haben laut dem Gemeinderat die Umstellung schon damals vorgenommen, die anderen Gemeinden blieben – wie zunächst Bubikon – beim alten System.

 

Buchhalterischer Mehrertrag von 16,5 Millionen

 

Diese Praxis werde nun per 1. Januar 2023 umgestellt, «damit Schwankungen im Steuerertrag und damit verbundene Schwankungen des Ressourcenzuschusses besser budgetiert und sichtbarer werden können.» Für diese Umstellung sei es von Gesetzes wegen notwendig, dass die erstmaligen Abgrenzungen im Budget gezeigt werden. Da der Ressourcenzuschuss mit zweijähriger Ver-
zögerung ausgezahlt wird, müssen zwei zusätzliche Ressourcenzuschüsse im Budget 2023 enthalten sein: «Im Ertragsüberschuss sind nebst dem im Jahr 2023 ausbezahltem Ressourcenzuschuss (Berechnungsbasis Steuerjahr 2021) auch die Zuschüsse welche erst 2024 und 2025 (Berechnungsbasis Steuerjahr 2022 und 2023) zur Auszahlung gelangen, enthalten.»

 

Dies führe zu einem buchhalterischen Mehrertrag von 16,531 Millionen Franken. Bei diesem Betrag handle es sich aber lediglich um eine transitorische Buchung, schreibt der Gemeinderat: «Durch diese Buchung fliessen keine zusätzlichen liquiden Mittel. Der eigentliche Geldzufluss erfolgt erst in den Jahren 2024 und 2025, so wie dies bereits in der Vergangenheit der Fall war.» Laut dem Gemeinderat wird die Umstellung der Verbuchungspraxis des Finanzausgleichs von der Rechnungsprüfungskommission (RPK) begrüsst und unterstützt.

 

Buchgewinn aus Zweckverbandsauflösung


Zum ausserordentlich hohen Ertragsüberschuss kommt noch ein Buchgewinn im Zusammenhang mit der Auflösung des Zweckverbandes ehemaliges Kreisspital Rüti hinzu. Dieser Buchgewinn wird 2023 realisiert werden können und beträgt zu Gunsten der Erfolgsrechnung rund 1,746 Millionen Franken.

 

Ohne diese zwei Sondereffekte läge das Budget 2023 bei einem Aufwandüberschuss von 214 900 Franken, betont der Gemeinderat. Aufgrund der steigenden kantonalen Steuerkraft geht die Finanzplanung davon aus, dass ab dem Jahr 2024 mit regelmässigen Ertragsüberschüssen gerechnet werden könne.

 

Nettoinvestitionen von über 6 Millionen Franken

 

Die Investitionsrechnung im Verwaltungsvermögen zeigt Ausgaben von 7,135 Millionen und Einnahmen von 849 000 Franken. Somit sind im Jahr 2023 Nettoinvestitionen von 6,286 Millionen Franken budgetiert. (bn)

 

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