Rechnungsprüfungskommissionen von Bubikon und Hombrechtikon lehnen Kreisspital-Vorlage ab!

(Bild: Archiv buebikernews)
(Bild: Archiv buebikernews)

Am 25. September stimmen die Gemeinden Bubikon, Dürnten, Hinwil, Hombrechtikon und Rüti darüber ab, ob der Zweckverband ehemaliges Kreisspital Rüti aufgelöst und die Anteile an Rüti verkauft werden sollen (buebikernews berichtete). Nun ist der beleuchtende Bericht zur Vorlage relativ knapp vor dem Abstimmungstag publiziert worden. Er enthält eine Überraschung: Die Rechnungsprüfungkommissionen (RPK) von Bubikon und Hombrechtikon empfehlen die Abehnung der Vorlage!

 

Für ein Ja haben sich die Gemeinderäte aller beteiligten Gemeinen ausgesprochen, ebenso die RPK von Dürnten, Hinwil und Rüti. Auch die RPK des Zweckverbandes empfiehlt Zustimmung. Pikant ist die Ausgangslage des Urnengangs: Lehnt nur eine einzige Gemeinde in der Volksabstimmung die Volage ab, ist das Geschäft gestorben. Bubikon würde im Fall einer Zustimmung für den Verkauf seines 13,5 Prozent-Anteils, 1,9305 Millionen Franken erhalten.

 

Der beleuchtende Bericht listet die Gründe auf, weshalb die RPK von Bubikon und Hombrechtikon die Vorlage ablehnen:

 

- Auch für die Gemeinden Bubikon und Hombrechtikon sei die geplanten Entwicklung eines Medizinclusters, bestehend aus Spezialkliniken und der bereits ansässigen Regio 144 von direktem Interesse.
- Die Verkehrswertschätzung der ZKB aus dem Jahre 2020 mit 14.3 Millionen Franken werde als zu tief erachtet.
- Die geplanten Investitionen belaufen sich – so die RPK –  laut Finanz- und Aufgabenplan bis 2026 auf rund 6 Millionen Franken. Unter Berücksichtigung des jährlichen Ertragsüberschusses von etwa einer Million könnten die vorgesehenen Investitionen nahezu vom Zweckverband selbst finanziert werden.
- Der Verkauf bringe den Gemeinden Bubikon und Hombrechtikon zwar eine einmalige Liquiditätsspritze, welche aus Sicht der RPK in einem ungleichen Verhältnis zur möglichen, nachhaltigen Partizipation am Entwicklungs- und Ertragspotenzial des Areals steht.
- Im Weiteren erachten die RPK die Dauer des Gewinnbeteiligungsrechtes bei Verkäufen von lediglich 5 Jahren als deutlich zu kurz. (bn)

 

Armee, Zivilschutz und «Regio 144»

 

Das Spital Rüti wurde 2001 auf Entscheid der kantonalen Gesundheitsdirektion aufgelöst. Seither wird das Areal des Zweckverbands nach den aktuellen Statuten als Land- und Raumreserve «für künftige Aufgaben im Interesse der Verbandsgemeinden» genutzt. Unter anderem betreiben Armee und Zivilschutz in den Anlagen Rekrutierungszentren. Im einstigen Verwaltungsgebäude befindet sich das Regionalzentrum des Zivildienstes. Das Spitalareal dient auch als Basis des Rettungsdienstes «Regio 144». Das Kantonsspital Winterthur unterhält zudem ein Radiotherapie-Zentrum. Nach den Vorstellungen der Gemeinde Rüti sollen weitere medizinische Einrichtungen im Areal Platz finden, als «Medizincluster» mit weiteren Spezialkliniken. Seit 15 Jahren besteht zudem die markante Sporthalle. Rund 95 Prozent der Räumlichkeiten sind vermietet. Ein beträchtlicher Teil der Gebäude steht unter Schutz. Rüti möchte – im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten –  in Zukunft das Areal zur Prägung und Entwicklung des Ortsbildes weiter nutzen.

 

 

 

Downloads Abstimmungsunterlagen

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Beleuchtender_Bericht_Kreisspital_final.
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