Nächtliche Erkenntnisse

Bahnhof Bubikon, um Mitternacht. Die S5 aus Zürich ist nur etwa drei Minuten zu spät – wegen Bauarbeiten an den Gleisen in Uster. Aber der Bus nach Hombrechtikon ist schon weg. Klar: Oberstes Ziel des öffentlichen (Nah-)Verkehrs ist das Einhalten des Fahrplans, nicht der Personentransport.

 

Griff zum Handy, Nummer des lokalen Taxi-Unternehmers gewählt. Als nach etwa zehn Minuten noch immer kein Auto mit gelbem Leuchtschild vorfährt, nochmaliges Anwählen dieser Nummer. Der Grund, warum "im Moment" kein Taxi verfügbar ist, bleibt unklar, aber auch egal, denn jetzt fährt immerhin der nächste Bus vor, und man kann wenigstens bereits einsteigen und während der verbleibenden 20 Minuten Wartezeit bis zur Abfahrt den Erzählungen des Buschauffeuers lauschen.

 

Und daraus ergeben sich nachmitternächtliche Erkenntnise:

Der vorherige Bus, so ist zu erfahren, hätte durchaus den Anschluss der leicht verspäteten S5 abwarten müssen, denn die Verspätung sei im System angezeigt worden. Aber manche Kollegen würden halt solche Meldungen verpassen...Und noch etwas: Die berühmten "Stellverkehrkstörungen" seien alles Mögliche, nur keine Störungen im Stellwerk. Zum Beispiel fallen unter diese Allerweitsbegründung auch Zugsausfälle wegen Vandalismus. Vor allem aber "Personenunfälle", im Klartext Suizide. Solche würden seit einiger Zeit nicht mehr offen deklariert, weiss der Chauffeur.

 

Gut, dass wir jetzt doch nach Wolfhausen abfahren und bald zu Hause sind.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    B. Schättin (Mittwoch, 16 Oktober 2013 13:49)

    15. Okt. 2013 (Nächtliche Erkenntnisse 2): S5 in Richtung Rapperswil zeitgerecht um 21:55 in ZH HB abgefahren. Zwischen Stettbach und Schwerzenbach hat der Zug die Fahrt verlangsamt mit der Konsequenz, dass der Zug erst um 22:26 in Bubikon angekommen ist. Etliche Passagiere mussten im Regen 1/2 Std. warten, weil der Bus abgefahren war!