Wahlen 2026: Viel Arbeit für Bubiker Parteistrategen

Analyse. Am 8. März 2026 wählt Bubikon neue Gemeindebehörden. Letze Woche ist bekannt geworden, dass zahlreiche Behördenmitglieder sicher nicht mehr antreten oder diesbezüglich noch unschlüssig sind (buebikenews berichtete). Nun zeichnen sich herausfordernde Monate für die Bubiker Parteistrategen ab.

Mit Marco Colombo (SVP) und Ruedi Wild (FDP) verliert die wichtige Rechnungsprüfungskommission zwei erfahrene Schwergewichte und fast die Hälfte des Bestands. Entschliesst sich auch RPK-Präsident Silvan Scheiwiller (GLP) zum Rücktritt, was noch offen ist, sind gleich drei Sitze und das Präsidium neu zu besetzen. Das dürfte schwierig werden.

Ähnlich sieht es in der Sozialbehörde aus: Von vier frei zu wählenden Mitgliedern treten zwei zurück: Maya Kellerhals (parteilos) und Renate Stirnemann (FBV). Vier Rücktritte gibt es mit Ralph Bachofen (parteilos), Monika Gaeta (FDP), Mirjam Lang (FBV) und Bernharf Wenczel (GLP) in der Schulpflege . Da die Behörde aber auf fünf Sitze verkleinert wird und drei Bisherige  – Präsidentin Heidi Marty (FBV), Yvonne Kägi (FBV) und Arnaldo Di Sandro (FDP) nochmals antreten, entstehen effektiv «nur» zwei Vakanzen. Im Gemeinderat wollen fast alle wieder antreten, Reto Frey (GLP) ist noch unentschlossen.

Wir erinnern uns: Vor vier Jahren ist die von lauten «Kritikern» neugegründete GLP nicht zuletzt mit dem Anspruch angetreten, neuen Wind in die Bubiker Behörden zu bringen. Das hat bei den Wählerinnen und Wählern verfangen: Auf Anhieb eroberte die GLP gleich drei Behördenämter – je einen Sitz im Gemeinderat, in der Schulpflege und bei der RPK sogar das Präsidium. Nun scheint aus dem «frischen Wind» ein kaum mehr wahrnehmbarer Hauch geworden zu sein: Von der GLP war vier Jahre lang fast gar nichts zu hören. Es droht, wenn die zwei Unentschlossenen Reto Frey und Silvan Scheiwiller auch nicht mehr antreten, gar der Abschied der Partei aus den Bubiker Behörden.

Gefordert ist auch die FDP, die sich vor vier Jahren ebenfalls als als laute Oppositionspartei in der damaligen Dorfpolitik positionierte und entsprechende Wahlerfolge erzielte. Hier halten sich die Rücktritte zwar im Rahmen. Einer allfälligen Kampfkandidatur gegen Gemeindepräsident Hans-Christian Angele sind, namentich nach dem gigantischen Flop mit dem neuen Gemeinde-Logo, aber durchaus Chancen einzuräumen.

Die grösste Sorge der Bubiker Parteien aber dürfte sein, die Löcher – besonders in Schulpflege, RPK und Sozialbehörde – überhaupt mit fähigem Personal zu stopfen: Parteien, die sich einen Spass daraus gemacht haben, vor allem auf die Abwahl von Wiederkandidierenden hinzuarbeiten, werden es wohl erleben, dass in Bubikon die Lust, sich in einem Amt verheizen zu lassen, nicht grösser geworden ist. 2026 wird es wohl nicht mehr genügen, einfach mit dem Attribut «Kritiker» zur Wahl anzutreten. Eine Chance vielleicht für die Mitte, die nach dem Verlust ihres Gemeinderatssitzes 2022 lediglich noch mit RPK-Mitglied Emanuel Armbruster in den Behörden vertreten ist?

(bn)

Dokumente zu den Wahlen 2026: