Bubiker Gemeinderat will sich nicht an GZO-Sanierung beteiligen

(Bild: buebikernews)
(Bild: buebikernews)

 

Ob sich die öffentliche Hand am Sanierungskonzept des Spitals Wetzikon beteiligt, entscheidet die Bevölkerung. In sämtlichen zwölf Aktionärsgemeinden kommt im 2025 eine entsprechende Kreditvorlage zur Abstimmung. Bubikon lehnt – wie auch Rüti – eine Beteiligung ab!


Der Sanierungsplan für das Spital Wetzikon beinhaltet unter anderem eine Anschubfinanzierung durch die Aktionärsgemeinden. Diese müssen neues Kapital in der Höhe von gesamthaft 50 Millionen Franken einschiessen, damit die Rettung des Spitals gelingen kann.


Wie die Aktionärsgemeinden am Dienstag (11. Februar 2025) in einer gemeinsamen Medienmitteilligung schreiben, haben sie die Ausarbeitung des Sanierungskonzepts eng begleitet und die Vorschläge und Berechnungen der GZO AG Spital Wetzikon durch ein von ihnen beauftragtes Gremium von unabhängigen Fachexperten überprüfen und bewerten lassen: «Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse haben die Exekutiven der Aktionärsgemeinden eine individuelle Analyse vorgenommen und einen Grundsatzentscheid gefällt: Demnach werden in allen zwölf Aktionärsgemeinden die Stimmberechtigten darüber befinden können, ob sich die Gemeinde entsprechend ihrer heutigen Besitzverhältnisse an der Sanierung beteiligt.» Die Abstimmungen über die Kreditvorlagen in den einzelnen Gemeinden finden im Zeitraum zwischen Juni und November dieses Jahres statt.


Laut der Mittrilung empfehlen die Exekutiven von Wetzikon, Hinwil, Wald, Gossau, Dürnten, Bauma, Bäretswil, Grüningen, Fischenthal und Seegräben die Kreditvorlage nach heutigem Kenntnisstand zur Annahme, jene von Rüti und Bubikon zur Ablehnung

 

«Sanierungskonzept überzeugt nicht»


Das Sanierungskonzept für das Spital Wetzikon überzeuge die Gemeinderäte Rüti
und Bubikon nicht, schreiben die beiden Exekutiven in einer separaten Medienmitteilung. Sie empfehlen ihren Stimmberechtigten, den Millionenkredit für
eine Anschubfinanzierung der GZO AG abzulehnen. Die entsprechenden
Abstimmungen sind für Juni (Gemeindeversammlung Bubikon) und für November
2025 (Urnenabstimmung Rüti) vorgesehen.

 


Dieses Sanierungskonzept lasse nicht zu, «dass wir mit gutem Gewissen zu einer
Investition in dieser Grösse Ja sagen können», erklärt Rütis Gemeindepräsidentin
Yvonne Bürgin. Der Kostenanteil der Gemeinde Rüti würde sich auf 6,7 Millionen
Franken belaufen, die Gemeinde Bubikon müsste 3,2 Millionen Franken beisteuern.
«Mit vollem Einsatz haben wir uns mit den anderen Aktionärsgemeinden für ein
wirtschaftlich tragfähiges Spital Wetzikon eingesetzt», so Yvonne Bürgin. Zentrale Fragen
beantworte das von der Spitalleitung ausgearbeitete Sanierungskonzept der GZO
dennoch nicht, etwa:
• Wie soll mit diesem Konzept die Gesundheitsversorgung durch das Spital
Wetzikon langfristig und nachhaltig gesichert werden?
• Wie können die Erträge des Spitals aus stationären Behandlungen substanziell
wachsen?
Insbesondere auch die Vision eines Spitalverbundes beurteilen die beiden Gemeinden
kritisch. «Es ist völlig offen, ob ein solcher Verbund umsetzbar ist und welche Leistungen
dann noch in Wetzikon erbracht werden können», ergänzt Bubikons Gemeindepräsident
Hans-Christian Angele.


«Kanton für die Spitäler zuständig»

 

Rüti und Bubikon verweisen darauf, dass die Gemeinden die (Langzeit-)Pflege und den
Rettungsdienst sicherstellen müssen: «Das ist in der Gesundheitsversorgung unser
gesetzlicher Auftrag», so Yvonne Bürgin. Und: «Spitäler gehören nicht zu diesem Auftrag.
Dafür ist der Kanton zuständig.»


Die Vorsteherin der Gesundheitsdirektion, Regierungsrätin Natalie Rickli, habe mehrfach
betont, die medizinische Versorgung im Zürcher Oberland sei auch ohne das Spital
Wetzikon gewährleistet. Zudem gebe es im Kanton Zürich allgemein viele Spitalbetten.
Die Zürcher Regierungsrätin bekräftigte auch wiederholt, es gebe keinen medizinischen
Versorgungsnotstand. Für die Gemeinden Rüti und Bubikon stelle sich daher die Frage,
warum sie viel Geld in ein Spital stecken sollen, für das auch der Kanton keine Zukunft
sieht.

 

(bn)

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Kommentare: 3
  • #1

    Sparfuchs (Dienstag, 11 Februar 2025 09:56)

    Die Motivation von Bubikon für ein Nein scheint klar zu sein: Das mit zu hohen Steuern angesparte Geld ist doch für die neue Schulanlage bestimmt, nicht für die Spitalsanierung....

  • #2

    Jaja (Dienstag, 11 Februar 2025 17:12)

    Die Gesundheitsversorgung ist unseren Politikern egal, die gehen eh in die Privatkliniken.
    Dafür eigene Luxusbauten, da spielt Geld keine Rolle!

  • #3

    Bittere Pille (Dienstag, 11 Februar 2025 22:37)

    Sich hinter dem Regierungsrat und Gesetzen zu verstecken, ist keine politische Haltung. Das nenn ich fehlendes Rückgrat. Es gibt auch keinen gesetzlichen Auftrag für Vereinsföderung in der Gemeinde und trotzdem tut man's. Also lieber Gemeinderat....Hirn, Herz und Verstand bemühen und eine eigene, differenzierte Meinung bilden.