Der Frauenverein Bubikon-Wolfhausen wäre nicht der Frauenverein, hätte er nicht auch sein grosses Fest zum 150-Jahr-Jubiläum zum Anlass genommen, gemeinnützig zu wirken. Als einer der Höhepunkte des Festaktes am Samstag (9. September 2023) auf dem Wolfhauser Geissbergareal wurde die Bobine, auf welcher der über 10 Kilometer lange rote gestrickte Faden aufgewickelt war, «amerikanisch» versteigert, um mit dem Erlös der Schule «Friedheim» ein neues Trampolin zu finanzieren.
Dieser Faden, der unter anderem die Verbindung der beiden Dorfteile symbolisiert und sich als roter Faden durch das ganze Jubiläumsjahr zieht, wird
am kommenden Samstag nochmals einen grossen Auftritt haben: Mit der Hilfe kletterfreudiger Männer vom Turnverein Bubikon soll der «Weichen-Kreisel» ausgangs Wolfhausen umwickelt
werden. Die Installation soll dann bis Ende Jahr «als spezieller Blickfang zu sehen sein», wie der Verein in einer Ankündigung schreibt. Ein Teil des Fadens ist seit dem Januar 2023 auch als Netz
– als Symbol der Vernetzung – immer noch im Foyer und Treppenhaus des Gemeindehauses «gesponnen». Diese Installation soll nach Angaben des Frauenvereins Ende Oktober
abgebaut werden.
Die Jubiläumsfeier eines der ältesten und mit rund 300 Mitgliedern wohl grössten Vereins erlebte Wolfhausen bei herrlichem Spätsommerwetter als würdige Demonstration lebendigen Dorflebens: Eröffnet wurde die Feier von einem Ständchen des Musikvereins Bubikon. Anschliessend konnte die zuströmenden Gäste eine vertonte Diashow über die bewegte Vereinsgeschichte bestaunen.
Durch den «offiziellen» Festakt führte die seit einigen Jahren in Bubikon wohnhafte Schauspielerin und Bernhard-Theater-Direktorin Hanna
Scheuring. Sie begrüsste die Festgemeinde als «Fascht e Familie» und führte mit ihren Gästen auf der Bühne kurze, persönliche Interviews, zunächst mit den jungen
Künstlerinnen der Tanzgruppe Round About. Frauenvereins-Präsidentin Maja Tanner liess in ihrer Ansprache nochmals die bewegten Jahre des Vereins Revue passieren,
der 1873 gegründet worden war – von einer Zeit, als materielle Bedürfnisse für die Menschen im Vordergrund standen, bis zur heutigen Gesellschaft des Luxus, der Ich-Bezogenheit und der
schwindenden Bereitschaft zu Freiwiligenarbeit. Aber immer war und blieb es die Aufgabe des Vereins, dort in die Lücke zu springen, wo Not an der Frau war. Eine Grussbotschaft
des Gemeinderates überbrachte SVP-Gemeinderätin Seraina Billeter. Sie rief auch die am Fest anwesenden Männer dazu auf, starke Frauen nicht nur zu bewundern, sondern auch zu
unterstützen.
Natürlich kam am Fest auch das leibliche Wohl nicht zu kurz: Wer hungrig oder durstig war, konnte sich an einem der Foodtrucks –
wie Hot Georg, Gelatino, Santaco, More Bar und Stellwerk – verpflegen, für Tanz und Musik sorgte bis 1 Uhr in der Früh DJ Art of Etienne.
(bn)
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