Wird der Wolfhauser Büelhof-Chindsgi schon 2013 geschlossen?

Bühlhof-Verein will Unterschriften sammeln

Wird der Büelhof-Chindsgi bereits in einem Jahr geschlossen? Entsprechende Informationen wurden gestern an einem Orientierungsabend abgegeben. Im Bühlhof-Quartier formiert sich Widerstand.

 

Dass die Tage des Doppel-Kindergartens im Wolfhauser Bühlhof-Quartier gezählt sind, ist ein offenes Geheimnis. Schon im März 2011 hatte Schulpräsident Hans Murer an der Gemeindeversammlung angekündigt, dass die Schulpflege die Auflösung dieses "Satelliten" plane: Investitionen seien keine mehr vorgesehen, Reparaturen wurden schon seit einiger Zeit nur noch im absolut notwendigen Rahmen durchgeführt. Das Schaffen neuer Kindergarten-Räume soll, so Murer damals, nach Möglichkeit mit dem Turnhallen-Projekt verbunden werden. Für Wolfhausen sehe die Legislaturplanung der Schule eine Realisierung der neuen Räume auf das Schuljahr 2014/2015 vor.

 

Die Vorstellung, Kindergartenkinder hinunter ins Dorf über die vielbefahrene Hauptstrasse schicken zu müssen, löst bei den Bewohnern des Quartiers Ängste aus. An einem Orientierungsanlass vom Donnerstag wurden die Mitglieder des Bühlhof-Vereins von den Bubiker Schulbehörden nun darüber informiert, dass der Büelhof-Chindsgi sogar schon im Herbst 2013 aufgehoben werden soll. Dies berichten Versammlungsteilnehmer übereinstimmend. Gegenüber "buebikernews" erklärte Hansruedi Hunziker, Präsident des Bühlhof-Vereins, dass nun eine IG für die Erhaltung des Kindergartens gegründet werden soll. "Wir werden Unterschriften sammeln. Auch politische Parteien haben uns ihre Unterstützung zugesagt."

 

Für die Liegenschaft, auf der sich der Kindergarten befindet, ist im Revisonspaket für die Richt- und Nutzungsplanung ein Antrag auf Umzonung von der öffentlichen Zone in die Wohnzone W2 pendent. "Die Schulpflege Bubikon beabsichtigt, diesen Kindergarten gelegentlich aufzuheben und die Schuleinheit in die Primarschule Wolfhausen (Geissberg, Fosberg) zu integrieren. Danach kann das Grundstück der Wohnnutzung zugeführt werden", heisst es im Bericht zur Revisionsvorlage, die im März 2013 an die Gemeindeversammlung kommen soll.

 

Schulpräsident Hans Murer: Raumangebot genügt nicht mehr

 

Gegenüber "buebikernews" bestätigte Schulpräsident Hans Murer, dass die Aufhebung des Kindergartens "auf Herbst / Winter 2013" vorgesehen sei. "Es kann aber auch Januar 2014 werden." Als wichtigsten Grund für die Schliessung nennt Murer das den heutigen Anforderungen nicht mehr genügende Raumangebot: Die Schulzimmer sind wohl knapp gross genug, aber es fehlen die Gruppenräume und genügend grosse Garderoben. Die kantonalen Schulbaurichtlinien empfehlen als Mindestanforderungen pro Kindergartenabteilung eine Schulzimmerfläche von 72 m2 und zusätzlich einen Gruppenraum von 36 m2. Es müssten also im Bühlhof grössere Investitionen getätigt oder ein Neubau auf zwei Stockwerken erstellt werden. "Finanziell ist eine derart umfangreiche Investition in den Kindergarten Bühlhof nicht zu verantworten." Hans Murer weist zudem darauf hin, dass heute "rund 60 Prozent der Kinder im Kindergarten Bühlhof gar nicht aus dem Quartier selber stammen, sondern aus anderen Quartieren wie Rennweg und Blumenberg."


Da der Schulraummangel im Zentrum Geissberg/Fosberg ebenfalls gross ist, hat die Schulpflege laut Murer mit dem Projekt Schulraumerweiterung eine Lösung ausgearbeitet, bei der beide Bedürfnisse in einem Bau abgedeckt werden. Im gleichen Zug können so auch alle anderen schulorganisatorischen und logistischen Herausforderungen in optimaler Weise bewältigt werden. Das Projekt Schulraumerweiterung auf dem Areal Geissberg/Fosberg wird am 16. Januar 2013 an einem öffentlichen Orientierungsabend vorgestellt.

 

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Ralph Wolfer (Freitag, 30 November 2012 15:38)

    Das kann ja nicht wahr sein, dass eine Insel für Kinder eingestampft wird.

    In welchem Quartier wird schon geduldet das sich Kinder noch entfallten können?
    Aktuelles Beispiel Wädenswil: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Kinderlaerm-soll-kein-Klagegrund-sein/story/24242415
    Hut ab vor dem Bühlhof-Quartier das sich für den Erhalt des Kindergartens einsetzt.
    Ich hoffe die Schulpflege macht sich über Ihr Vorgehen nochmals Ihre Gedanken und überdenkt ihr Vorhaben gründlich.
    So viel Sozialkompetenz habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

    Gruss an alle vernünftigen Wolfhauser



  • #2

    Sonja & Martin Appenzeller (Samstag, 01 Dezember 2012 15:14)

    Ein Entscheid, bei dem das Herz und die Vernunft wohl total hinten angestanden ist...
    Bei der Entscheidung, den Kindergarten Büehlhof zu schliessen, wurde über das Wohlergehen der Kinder, scheinbar nicht auch nur ein kleines Bisschen nachgedacht!
    Der bestehende Kindergarten wurde bei dem Informationsabend am letzten Donnerstag nur ins negative Licht gerückt. Er sei alt, verlottert, der Keller feucht und stinkig, der Fussboden kalt und in der Garderobe sei für jedes Kind gerade mal vierzig Zentimeter Platz um sich umzuziehen... Dass sich die Kinder in unserem Quartier-Kindsgi wohlfühlen, nie über Platzprobleme oder kalte Fussböden ein Wort verlieren, dafür jeden Tag mit Freuden in den Kindergarten gehen, herum toben und sich ohne grosse Gefahren alleine auf ihren Kindsgi-Weg machen können, das ist scheinbar egal.
    Schade, den eigentlich erwarte ich gerade von der Schulpflege, dass sie sich vor allem um das Wohl und die Belangen der Kinder einsetzen!

    Wir setzen uns ein, dass unser Kindsgi im Büehlhofquartier erhalten bleibt und nicht durch einen bürokratischen Entscheid einfach geschlossen wird.

  • #3

    S. Wolfer Frei (Sonntag, 02 Dezember 2012 10:31)

    Auch heute sind meine Gedanken, mein Unmut immer wieder beim
    Kindergarten(KG) Büehlhof.
    Ich bin sehr bestürzt, traurig und enttäuscht! Unfassbarkeit macht sich im ganzen Dorf, nicht nur in Oberwolfhausen, breit!

    Bis zum besagten Informationsabend vom 29.11., hatte ich eine ganz andere Vorstellung einer Schulpflege. Ich war immer der Meinung, dass sich eine Schulpflege, egal in welchem Dorf/Stadt sich in erster Linie für das Wohlergehen der KINDER, meinetwegen auch ein bisschen der Eltern, einsetzt! Leider musste ich meine Meinung komplett revidieren!
    Ich kann es absolut nicht verstehen und nicht begreifen, dass eine Schulpflege befugt ist, eine KG Schliessung selbst zu beschliessen, wenn der KG eine volle Auslastung, zufriedene KINDER, glückliche Eltern und auch Büehlhofbewohner aufweist! Ueber jede Kleinigkeit muss man heutzutage abstimmen! Aber über ein so wichtiges Thema, was unsere Jüngsten, unsere ZUKUNFT betrifft, wird einfach entschieden, ohne einen Gedanken an die Schwächsten, unsere KINDER zu verschwenden. Kann das wirklich sein?????

    Auch kann ich absolut KEINE Verbindungen zwischen den beiden Themen KG Büehlhof und Schulraumerweiterung Geissberg/Fosberg sehen, auf jeden Fall nicht aus der Sicht der KINDER!
    WARUM, warum kommt es soweit, dass man über Jahre, nur noch notwendige Unterhaltsarbeiten im KG Büehlhof leistet.......wenn doch eine absolute Mehrheit zufrieden mit dem Standort des KG`s ist????
    Mich würde auch mal eine Stellungsnahme der politischen Seite sehr interessieren? Wie ist ihre Haltung dazu, wie äussert sich ein Gemeindepräsident darüber?

    An dieser Stelle möchte ich ein grosses Dankeschön Herrn Hunziker aussprechen. Ich schätze sein grosses Engagement für die Erhaltung des KG`s sehr, wie auch das vieler anderer Wolfhauser. Vielen Dank. Es ist wunderbar zu spüren, wie sich viele Leute gegen die Schliessung des KG`s einsetzen.

    Trotz allem, wünsche ich allen eine besinnliche Adventszeit und die Vorsätze fürs neue Jahr 2013 sollten ja nun für alle klar sein :-)

    mfg nicht aus dem Büehlhof,aber trotzdem FUER den KG Büehlhof.

    S. Wolfer Frei

  • #4

    Bruhin Geri (Donnerstag, 06 Dezember 2012 13:57)

    Ja... was soll denn das??? Das kann doch wohl nur ein verfrühter Aprilscherz sein! Leider ein ganz besonders übler!
    Kinder sollen also über die Kantonsstrasse in den Chindsgi... das ist vor allem um
    12 Uhr mehr als nur ein Blödsinn. Natürlich könnte man einen Lotsendienst einrichten. Aber ob das dann zuverlässig erledigt wird?!
    Den Spruch "...genügt nicht mehr..." habe ich viel früher schon mal gehört. Das einzige was da hilft ist guter Wille. Wo ein Wille, da ein Weg!! Und mal ganz im Vertrauen gefragt, lieber Hans: übernimmst Du die Verantwortung, wenn so einem Kind etwas passiert? Oder ist das Kind dann eben einfach einer Güterabwägung zum Opfer gefallen? Oder sind dann die Eltern schuld, weil sie ihr Kind nicht genügend beaufsichtigt haben?
    Mich nimmt zudem Wunder, wie Ihr vom Entscheidungsgremium die Vorschrift vom Kanton umschifft habt, welche nämlich vorschreibt, dass Kinder in diesem Alter nicht über so eine Strasse zum Chindsgi gehen dürfen. Und da ja bereits eine Lokalität vorhanden und aktuell genutzt wird, dürfte der Kanton das wohl kaum absegnen!
    Uebrigens dürfte auch die BfU so einen Schulweg als sehr gefährlich einstufen! Wer das nicht glauben mag, stehe mal für 30 Minuten beim Volg und staune über die vielen Voll...oten, welch da vorbei brettern...
    Ach... nein, unsere Kinder betrifft das nicht. Wir wohnen Schulwegtechnisch sehr komfortabel. Trotzdem unterstütze ich eine Petition.

    Geri Bruhin

  • #5

    Beatrice Richartz (Freitag, 07 Dezember 2012 15:21)

    Der Bericht im "Zürcher Oberländer" vom 7.12.2012 betr. der Schliessung des Kindergartens Bühlhof kann ich nicht unkommentiert lassen. Den Verkehr der Dorfstrasse in Bubikon mit der Kantonsstrasse in Wolfhausen zu vergleichen ist einfach nur ein Witz. Der Verkehr ist in Wolfhausen Richtung Rüti oder Hombrechtikon um ein vielfaches höher, als an der Dorfstrasse in Bubikon. Ob es ungefährlich ist, wenn ein paar Kindergartenkinder auf einer Mittelinsel stehen, wage ich zu bezweifeln. Das Argument betr. der heilpädagogischen Sonderleistungen kann ich ebenfalls nicht verstehen. Meiner Meinung nach ist es (und war es auch noch nie) ein Problem, dass diese Personen (erwachsene Leute) den Weg in den Bühlhof bewältigen können. Genau das, Herr Murer, wollen Sie jetzt von den Kindern verlangen, den Weg ins Dorf. Für alle betroffenen Eltern hoffe ich fest, dass der Widerstand weitergeht und das schlussendlich doch noch die Vernunft obsiegt.