«Das Hallenbad Weisslingen ist wegen kaputter Pumpe geschlossen», titelt heute (17. Dezember 2025) ein regionales Medium. Ist «kaputt» überhaupt ein korrektes hochdeutsches Wort, oder wäre nicht zum Beispiel «defekt» hier angebrachter, weil es offensichtlich einen technischen Defekt geht und nicht etwa um moralische Verkommenheit des betreffenden mechanischen Teils.
Der Duden, trotz vieler Anfeindungen immer noch die höchste sprachpolizeiliche Instanz im deutschen Sprachraum, meint dazu:
«Lange galt kaputt als umgangssprachlich, und tatsächlich gibt es der Synonyme viele, beispielsweise beschädigt, brüchig, defekt, fehlerhaft, schadhaft, zerbrochen, zerrissen für die Beschreibung von Gegenständen, abgekämpft, erschöpft, gebrochen, kraftlos, müde für körperliche und seelische Zustände.» So mancher oder manche sei bemüht gewesen, sich eines standardsprachlichen Synonyms zu bedienen, «weil kaputt oft zu salopp klang, aber seine Ausdruckskraft war doch so stark, dass sich inzwischen sogar der attributive Gebrauch standardsprachlich durchgesetzt hat: eine kaputte Ehe, ein kaputter Typ.»
Also: Hoffen wir, dass die Wisliger Pumpe bald «entkaputtet» wird (was zweifellos sprachlich nicht korrekt wäre) , damit wir daselbst bald wieder dem Badevergnügen frönen dürfen. (bn)


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Soldat (Mittwoch, 17 Dezember 2025 17:57)
Der Militärmantel heisst auch "Kaputt", gross geschrieben aber sonst eine ganz andere Bedeutung.