«Eine weitere, wichtige Überlegung dazu: Der Gemeinderat prüft den Ausbau eines Medizin-Zentrums in Bubikon-Wolfhausen.» Dieser Satz findet sich als Argument in der – ablehnenden – Abstimmungsempfehlung der Bubiker EDU zur GZO-Kapitalerhöhung. Was kann damit bloss gemeint sein?
buebikernews begab sich auf Spurensuche. Und wurde fündig: Im Budget 2026, über welches an der Gemeindeversammlung vom 3. Dezember 2025 abgstimmt wird, findet sich in der Investitionsrechnung unter Konto 4900.5290.00/INV00372 ein Betrag von 80'000 Franken für ein «Ärztezentrum/Vorprojekt». Unter demselben Konto war bereits im Budget 2025 ein Betrag von sogar 150'000 Franken eingestellt. Entsprechende Erwähnungen dieses «Ärztezentrums» fnden sich auch im Finanz- und Aufgabenplan 2025 bis 2029, mit «Priorität 1». Dort sind für die nachfolgenden Jahre sogar noch weit höhere Investitionen vorgemerkt.
Handelt es sich bei diesem «Vorprojekt», das allein schon in den Jahren 2025 und 2026 immerhin 230'000 Franken verschlingen wird, vielleicht um eine Idee, die im Rahmen des «Räumlichen Entwicklungs-Leitbildes REL 2024» diskutiert wurde? In einem Papier zum REL-Workshop 2040 vom 17. September 2022 ist folgende Notiz zu finden: «Auf dem Schulthess-Parkplatz wäre Überbauung mit Geschäften, Wohnraum (Wohnen im Alter, Wohnen mit Service, generationengerechtes Wohnen) und einem Ärztezentrum toll». In Wolfhausen existiert allerdings an der Landstrasse bereits ein Ärztezentrum.
Vorderhand bleibt es bei Mutmassungen: buebikernews hat am Freitag (7. November 2025) um 08.31 Uhr eine Mail-Anfrage an Gemeindeschreiber Urs Tanner gerichtet und um Auskunft über den erwähnten Budget-Posten gebeten, bis 17.30 Uhr aber keine Antwort erhalten.
Affaire à suivre, Update folgt... (bn)


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Ach so... (Freitag, 07 November 2025 17:51)
...eine weitere Beteiligung Bubikons am GZO Spital ist «keine Gemeindeaufgabe», die Projektierung eines eigenen Ärztezentrums jedoch schon? Das gibt eine spannende Budget-Debatte am 3. Dezember...
Ja, so (Samstag, 08 November 2025 12:01)
Ja, genau so ist das. Die Spitalversorgung ist Sache der Kantone nicht der Gemeinden. Die Gemeinden sind für Alterversrogung, Hausärzte etc. zuständig. Das Argument ist so schon korrekt.
Forsti (Samstag, 08 November 2025 12:20)
Wächst das Geld in Bubikon auf den Bäumen? Es ist höchste Zeit die Notbremse zu ziehen bei diesen Ausgaben.
Sollen wieder Beraterkollegen Aufträge erhalten?
Bei so vielen unsinnigen Ausgaben lieber wieder einmal ein Budget ablehnen statt lange diskutieren. Das ist viel einfacher, gewisse Leute im Gemeinderat haben Erfahrung.
Nachtrag @Ja, so (Samstag, 08 November 2025 12:50)
Auch für die Hausärzte ist der Kanton verantwortlich - und die Spitäler sowieso. Aber wenn eine Gemeinde erkennt, dass es zu wenig Hausärzte hat, kann die Gemeinde aktiv werden.
Frage (Samstag, 08 November 2025 15:48)
Und jetzt wieder 80'000.- schlucken wenn die uns nicht sagen was sie mit den 150'000.- dieses Jahr gemacht haben? Letztes Jahr haben sie schon 13'500.- für Berater Ärztezentrum ausgegeben. So viel Geld für kein Resultat.