Steht Bubikon vor den langweiligsten Wahlen seiner Geschichte?

(bild: buebikernews)
(bild: buebikernews)

 

Kommentar. Am 8. März 2026 finden in Bubikon Gesamterneuerungswahlen der Gemeindebehörden statt. Seit dem 3. Oktober 2025 können Unterschriften für Wahlvorschläge zu den einzelnen Behörden, die neu zu besetzen sind, gesammelt werden. Ein solches Vorverfahren gab es bisher nur bei Ersatzwahlen innerhalb einer laufenden Legislatur, nicht jedoch bei Erneuerungswahlen. Es hat zur Folge, dass Wahlen mit gedruckten Wahlzetteln stattfinden können, sofern nicht mehr Kandidaturen als zu besetzende Sitze angemeldet werden und diese Vorschläge nach der ersten Einreichungsfrist (12. November, 16.00 Uhr) nicht mehr verändert werden.

 

Bis heute (20. Oktober 2025) zeichnet sich bei keiner Behörde  – Gemeinderat, Schulpflege, Rechnungsprüfungskommission, Sozialbehörde – ein Kandidatenüberschuss und somit eine Auswahl ab. Das gilt auch für die reformierte Kirchenpflege, die aber im Gegensatz zur politischen Gemeinde auf jeden Fall Wahlen mit leeren Wahlzetteln durchführen wird.

 

Der Kandidatenmangel – aus Desinteresse oder Resignation? – ist erstaunlich angesichts der Tatsache, dass in Bubikon immer wieder Kritik am behördlichen Wirken laut wird – in Voten an Gemeindeversammlungen, aber auch in Kommentaren zu Berichten auf buebikernews. Besonders laut regte sich die Volksseele im Sommer 2024, als der Gemeinderat eine neues Logo einführen wollte. Und nun: Steht Bubikon vor den langweiligsten Wahlen der jüngeren Geschichte?

 

Am kommenden Donnerstag treffen sich die Präsidien der Bubiker Ortsparteien zu einer wahlvorbereitenden Sitzung. Die Parteivorständekonferenz (PVK) hat in den vergangenen Jahren vor den Wahlen jeweils einen beträchtlichen – und kostspieligen – Aufwand betrieben. So wurde jeweils ein gemeinsamer Flyerversand der Parteien in alle rund 3500 Haushaltungen organisiert. Auch sorgte die PVK jeweils an einer Wahlveranstaltung für eine Gelegenheit, mit den Kandidatinnen und Kandidaten persönlich ins Gespräch zu kommen. Und schliesslich gab es am Wahlsonntag jeweils eine öffentliche Wahlfeier.

 

In manchem Parteivorstand dürfte man sich aktuell die Frage stellen: Lohnt sich ein solcher Aufwand überhaupt, wenn es tatsächlich zu Wahlen ohne echte Wahl, mit gedruckten Wahlzetteln, kommen sollte? Und warum unternimmt eigentlich die Gemeinde nichts, um Bubikerinnen und Wolfhausen zu einer Kandidatur zu bewegen? Andere Gemeinde – beispielsweise Hinwil – treten aktiv mit Aufrufen auf Plakaten in die Öffentlichkeit. In Bubikon aber scheint man ganz zufrieden zu sein, dass das neue Wahlverfahren die aktuellen Machtverhältnisse kaum gefährden wird...

 

Thomas Illi, Redaktionsleiter beuebikernews

 

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Kommentare: 1
  • #1

    ??? (Montag, 20 Oktober 2025 16:32)

    Wer will denn unter diesem Diktator mitmachen?