Die reformierte Kirchgemeinde Bubikon steht vor grossen Herausforderungen, vor allem finanzieller Art: Ob das Liegenschaftenprojekt am Bubiker Berglihöhweg – Teilverkauf der riesigen Pfarrhausparzelle, Neubau eines kleineren Pfarrhauses auf einer Restparzelle – je wie geplant durchgeführt werden kann, ist derzeit offen, wie Walter Brunner, Vizepräsident der Kirchenpflege, am Sonntag (30. Juni 2024) an der Kirchgemeindeversammlung bekanntgab.
Kurzes Grusswort der neuen Kirchenpflegepräsidentin
Die im Juni neu gewählte Kirchenpflegepräsidentin Manuela Rutishauser begrüsste zwar ganz kurz zur Versammlung, übergab die Behandlung der Geschäfte dann aber ihrem Vize, weil sie zwei Wochen in den Ferien gewesen sei.
Unter anderem eine offene Stimmrechtsbeschwerde und eine offene Haltung des Denkmalschutzes zum geplanten Abbruch des alten Pfarrhauses verhindern laut Walter Brunner weiterhin den Fortgang des Projekts Berglihöhweg, was zu fehlenden Erträgen und zu zusätzlicher Zinsbelastung für die aufgenommen Darlehen führt. Für den Neubau des Kirchgemeindehauses beim Gemeindehaus hatte die Kirchgemeinde Fremdkapital aufgenommen, das derzeit nicht zurückbezahlt werden kann, weil der Teilverkauf am Berglihöhweg blockiert ist.
Finanziell nachteilig ist für die Kirchgemeinde aber auch die Situation in Wolfhausen: Das Grundstück, auf dem das Ökumenische Zentrum und zwei Wohnhäuser stehen, gehört zwar der Kirche, ist im Baurecht aber an die Baugenosschenschaft Sonnenberg vergeben. Der Baurechtszins, der dafür eingenommen wird, stehe im Missverhältnis zum Mietzins, der für das Ökumenische Zentrum an die Baugenossenschaft entrichtet weden müsse. Die Kirchenpflege sei gegenwärttig daran, mit dem Vorstand der Baugenossenschaft den Baurechts- und den Mietvertrag neu zu verhandeln, sagte Brunner: «Wir müssen sparen. Aber nicht bei den Angeboten unserer Kirchgemeinde, sondern bei den Liegenschaften.»
Auf die Frage aus der Versammlung, ob man das Projekt Berglihöhweg nicht gänzlich aufgeben wolle, sagte Brunner, man prüfe alle Optionen. Und vor allem: «Wir wollen unter allen Umständen verhindern, in den Finanzausgleich zu kommen.»
Pfarrwahlvorschlag im Dezember
Positive Neuigkeiten gab es immerhin aus der Pfarrwahlkommission: Der Kirchgemeindeversammlung vom 8. Dezember 2024 dürfte die Wahl eines neuen Pfarrers vorgeschlagen werden können, in der Person von Claude Reifler, sagte Kommissionspräsidentin Sonja Neeser. Vakant sind derzeit 70 Stellenprozente, was die Suche nach Interessenten erschwert habe. Dank eines Abtauschs mit dem Pensum von Pfarrer Tobias Moser können aber Pensen geschaffen werden, die für beide Pfarrpersonen stimmen.
Wenig zu reden gab die Jahresrechnung 2023 der reformierten Kirchgemeinde, die mit einem Aufwandüberschuss von 25'857 Franken, bei einem Gesamtaufwand von 1'534'009.98 Franken und einem Gesamtertrag von 1'508'152.98 Franken, schliesst. Sie wurde einstimmig angenommen.
Nebst der Abnahme der Jahresrechnung und der Kenntnisnahme des Jahresberichts stand sodann die Ersatzwahl eines neuen Mitglieds der Rechnungsprüfungskommission (RPK) als Ersatz für den zurückgetretenen Christian Buschan auf der Traktandenliste. Wie berichtet, hatte sich der Wolfhauser Benjamin Keller zur Verfügung gestellt. Er wurde einstimmig gewählt. (bn)
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