Bubiker Logo-Gate: 2023, als «Heimat» und «Identität» im Gemeinderat noch etwas galten...

(Bild: buebikernews)
(Bild: buebikernews)

 

Wie mehrfach berichtet, will der Bubiker Gemeinderat unserer Gemeinde ein neues Erscheinungsbild mit neuem Logo verpassen, welches mit dem traditionellen öffentlichen Auftritt vollständig bricht: kein mittelalterlicher Ritterhaus-Treppengiebel mehr, kein jahrhundertealtes Bubiker Johanniterwappen mehr. Dafür herbstlich anmutende Farbkleckse und ein grünes Blätterzweiglein, das an die Grünliberale Partei oder an ein Biogas-Label erinnert.

 

Auf heftigste Kritik aus der Bevölkerung, namentlich auch am Umstand, dass keine öffentliche Mitwirkung standfand und auch nicht mehr stattfinden soll, hat der Gemeinderat ausweichend bis gar nicht reagiert. Selbst schriftliche Interventionen von Bubiker Institutionen, die eigentlich sehr ernstzunehmen wären, wurden lediglich mit Eingangsbestätigung und Vertröstungen auf später beantwortet. Wegducken und Aussitzen, scheint die Devise zu sein.

 

Dabei hat derselbe Gemeinderat selber erst vor rund einem Jahr wichtige Zukunfts-Leitsätze  zu Themen wie «Heimat», «Identität» postuliert: im 2023 verabschiedeten «räumlichen Entwicklungsleitbild 2040» (REL 2040) im Zusammenhang mit der Revision der Bubiker Ortsplanung.

 

In diesem fast 70 Seiten starken Papier lesen wir zum Beispiel Folgendes:

 

«Neue Infrastrukturen und die Intensivierung der Landwirtschaft haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einer schleichenden Veränderung des Landschaftsbildes geführt. Gleichzeitig steigen die Nutzungsansprüche für Freizeit und Erholung im Zuge der verstärkten Siedlungsentwicklung nach innen. Und als Reaktion auf die Globalisierung gewinnen Werte wie "Heimat" und "Identität" an Bedeutung. Dies manifestiert sich unter anderem am gewachsenen Stellenwert von lokaler Baukultur, Ortsbildern und intakten Landschaften.»

Und weiter:

 

«Bubikon weist etliche Naturschutzgebiete und schützenswerte Landschaften auf, welche zur Attraktivität der Gemeinde beitragen. Diese Gebiete stellen gleichzeitig beliebte Naherholungsgebiete dar, welche durch das veränderte Freizeitverhalten und den Klimawandel zusätzlich beansprucht werden. Es ist ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der ökologisch wertvollen Flächen und den Nutzungsinteressen der Bevölkerung zu finden. Die Naturwerte sollen als Kapital der Gemeinde bestmöglich erhalten bleiben, Landschaften sollen aufgewertet werden. Zudem sollen die historischen Ortskerne und Reminiszenzen an die bäuerliche und gewerblich-industrielle Vergangenheit bewusst erhalten und gestärkt werden.»

Daran scheint man sich im Gemeindehaus nicht  mehr zu erinnern. Am Informationsabend, als das neue Erscheinungsbild präsentiert wurde, wurden ganz andere Werte postuliert. Werte, die aus einem Marketing-Lehrbuch stammen könnten: «Die Gemeinde Bubikon verfügt über einen modernen Auftritt und eine zeitgemässe Kommunikationsstrategie... Auf dieser Basis wird nun ein Handbuch für den Markenauftritt entwickelt, unter anderem bestehend aus einem zeitgemässen Logo, das sich auch für die Anwendung auf den digitalen Kanälen eignet.»

 

(bn)

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