Bubiker Logo-Schock sorgt für Gesprächsstoff

(Bilder: Screenshots Internet)
(Bilder: Screenshots Internet)

 

Kommentar. Sie haben sich eben erst ein neues gemeinsames Logo gegeben – die Bubiker Dorfvereine, die künftig enger unter dem Dach des neuen Vereins «Dorfvereine Bubikon Wolfhausen» zuammenarbeiten wollen. Und das neue Logo zeigt wie selbstverständlich den Treppengiebel des mittelalterlichen Ritterhauses des Johanniterordens, der über Jahrhunderte die Bubiker Geschichte prägte.

 

Zahlreiche Bubiker und Wolfhauser Institutionen, Parteien und Vereine greifen heute in ihren eigenen Logos Elemente des Ritterhauses und des Ritterordens auf: entweder das offizielle Bubiker Wappen mit den Ordenskreuzen und den Buchstaben «B» oder eben den Treppengiebel: Das gemeindeeigene Alters- und Pflegezentrum Sunnegarte beispielsweise, mehrere Bubiker Ortsparteien, die Feuerwehr, der Gewerbeverein, selbstverständlich die Ritterhausgesellschaft, ja sogar die Fasnachtsgesellschaft Hilaria. Und auch der Bubiker Johanniterwein, der unweit der Kommende an ehemaligen Rebhängen rekultiviert wurde, zeigt den Giebel auf dem Etikett.

 

Auf Wappen und Giebel will nun aber ausgerechnet die Gemeinde Bubikon verzichten, wie am Mittwoch (5. Juni 2024) an einer Infoveranstaltung bekanntgegeben wurde. Die Neuigkeit löste weitherum eher negative Reaktionen auf: an der Informationsveranstaltung selber, aber auch in Leser-Kommentaren auf buebikernews.

 

Viele Einheimische fühlen sich im neuen Logo an einen Laub- oder Komposthaufen erinnert oder ziehen Vergleiche zum Logo der Grünliberalen Partei, das ebenfalls einen grünen Blätterzweig zeigt. «Der schweizweit, ja sogar europaweit bekannte Bezug zum Ritterhaus/dem Johanniterorden geht verloren. So schade. Bubikon identifiziert sich seit Jahrzenten mit und über das Ritterhaus», schreibt eine Leserin in einem buebikernews-Kommentar. Oder: «Sehe echt keinen Zusammenhang mit dem neuen Logo von Gemeinde und Schule Bubikon. Tradition verschwindet. Einfach schade. Genau so unverständlich wie der neue Slogan.»

 

Tatsächlich soll auch ein neuer Slogan – «Zweimal so gut» – den bisherigen – «Zwei Dörfer – eine Gemeinde» ablösen, der vor und 40 Jahren als Titel der zweibändigen Bubiker Dorfchronik geprägt wurde. Das wirkt – mit Verlaub – sowohl ziemlich albern, als auch ziemlich elitär. Zumal schon an der Veranstaltung klar gemacht wurde, dass das Bubiker Volk zum neuen Erscheinungsbild nichts mehr zu sagen hat.

 

Ein Schreiben an die Redaktion vom Donnerstag (6. Juni 2024) bringt es auf den Punkt: «So denke ich jetzt beim Gemeinderat an Gemüse, Kompost und verwelkte Blätter. Das Logo ist rund wie ein Poststempel und zeigt wie der Rat den Stempel aufdrücken will.»

 

(bn)

 

Giebel und Wappen sind in Bubikon omnipräsent

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