Graf Bobby und die Zürcher Kantonspolizei

(Bild: KAPO)
(Bild: KAPO)

 

Der (fiktiven) Wiener Witzfigur Graf Bobby wird folgender Ausspruch zugschrieben: Es sei schon interessant, dass immer genau so viel passiere, wie am anderen Tag als Polizeimeldung in der Zeitung Platz finde.

 

Derzeit allerdings ist genau das Gegenteil feststellbar: Nimmt man die Medienmitteilungen der Zürcher Kantonspolizei zum Massstab, ist in der vergangenen Woche im dichtbevölkerten Kanton Zürich praktisch nichts passiert, was einer Meldung wert gewesen wäre: Es wurde ein neuer Chef der Kriminalpolizei ernannt, und in Dübendorf wurde ein Frau angefahren. Das war alles.

 

Ganz anders im benachbarten Kanton St. Gallen: Hier kam die Kantonspolizei kaum nach mit dem Verfassen von Medienmeldungen über Unfälle, Einbrüche, Raubüberfälle, Sachbeschädigungen, Brandstiftungen, Alkoholfahrten. Rund 20 Ereignisse fanden diese Woche Niederschlag in den newshungrigen Medien. Wir fragen uns: Ist im Millionenzürich plötzlich die Gesetzestreue ausgebrochen, und haben sich alle Gauner, Raser und Schurken in die Ostschweiz verzogen?

 

Des Rätsels Lösung dürfte profaner sein: Im Züribiet war Sportferienzeit, im Sanktgallischen nicht mehr. Und natürlich sind auch den Fachkräften der KAPO-Medienstelle ein paar Tage Erholung im Schnee herzlich zu gönnen, auch wenn dies dem zürcherischen Grafen Bobby, der so gerne Berichte über Unglücksfälle und Verbrechen in seinem Leibblatt liest, einige Tage Langeweile beschert haben sollte... (bn)

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