Soll Bubikons höchster Punkt ein Windrad werden?

(Bild Screenshot Facebook)
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Bubikon ist stolz auf seinen höchsten Punkt: den Hombergchropf, auf 569 Metern über Meer nordöstlich des Gestüts Homberg gelegen. Von dort geniesst man besonders in Richtung Südosten eine herrliche Aussicht, über die Moorlandschaft Hüsliriet hinweg bis weit in die Glarner Alpen. Und ausgerecht hier plant die kantonale Baudirektion eine der 120 Windkraftanlagen, die zusammen 7 Prozent des Strombedarfs im Kanton abdecken sollen.

 

Der Standort Bubikon Hombergchropf wird zwar allgemein als schlecht beurteilt, mit einem Potenzial von lediglich 8,5 Gigawattstunden pro Jahr. Einheimische wissen: Höchstens die Bise wird das Windrad ein wenig zum Drehen bringen können – wenn sie denn weht. Der Hombergchropf ist aber noch aus einem weiteren Grund nicht unproblematisch: Er ist Ausgangspunkt des Wildkorridors ZH 46 für Dachs, Feldhase, Iltis, Reh und Wildschwein zum Aspwald. Der Korridor gilt jetzt schon als «beeinträchtigt», wie das Amt für Landschaft und Natur (ALN) in einem Objektbeschrieb schreibt. Das ALN gehört zur Baudirektion von Regierungsrat Martin Neukom, welches die Windkraftanlagen plant...

 

Wie sich Bubikon zu den kantonalen Plänen stellt, ist derzeit noch offen. Weder für noch gegen die Pläne – insbesondere was konkret das Bubiker Windrad auf dem Hombergerchropf betrifft – sind bisher Stimmen laut geworden. Allerdings ist klar, dass die Bevölkerung auf geplante Eingriffe in die Natur- und Kulturlandschaft äusserst sensibel reagiert. Das zeigt sich jüngst bei den Plänen der SBB, im Gebiet Brach einen riesiges Rangierfeld zu realisieren. Parteiübergreifend erhob sich laute Opposition, was schliesslich zur einstweiligen Sistierung des Projekts führte.

 

Auf kantobaler Ebene sind in jüngster Zeit jedoch in verschiedenen Standortgemeinden bereits zahlreiche Vorstösse, namentlich Einzelinitiativen nach dem «Modell Hagenbuch», gegen die Windkraftanlagen eingereicht worden, wie Jörg Kündig, Gossauer Gemeindepräsident und Präsident des Verbandes der Gemeindepräsidenten des Kantons Zürich, gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigte. Das «Modell Hagenbuch» sieht vor, den Mindestabstand von 300 auf 700 Meter zu erhöhen. Das würde eigentliche Windparks verunmöglichen. Opposition sogar von ganz offizieller Gemeindeseite gegen die Windkraftpläne ist zum Beispiel aus Bubikons Nachbargemeinde Hinwil laut geworden.

(bn)

Windkraftanlage Nr. 31 auf dem Hombergchropf, Ausgangspunkt des Wildkorridors ZH 46 (Bilder: Screenshots zh.ch)

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