Die Pfarrwahlkommission der reformierten Kirchgemeinde Bubikon schlägt den 48jährigen Tobias Moser aus Laupen (Wald) als neuen Pfarrer vor: Dies gab Kirchenpflegepräsident Kurt Willi am Sonntag (25. Juni 2023) an der Kirchgemeindeversammlung bekannt.
Tobias Moser befindet sich noch in der Ausbildung als Pfarrer auf dem zweiten Bildungsweg und kann laut Kurt Willi «aus kirchenrechtlichen Gründen» erst auf die Amtsperiode 2024/28 hin formell gewählt werden. Derzeit absolviert er sein Lernvikariat in Winterthur-Seen. Seine 100-Prozent Stelle in Bubikon wird er aber bereits am 1. September 2023 antreten. Tobias Moser war an der Versammlung persönlich anwesend und erntete für seine kurze Vorstellung wohlwollenden Applaus.
Absolut kein Thema an der von 54 Stimmberechtigten besuchten Kirchgemeindeversammlung war Mosers Vorgänger Alex Kuzmitski, der Bubikon per Ende Mai nach kurzer Wirkungszeit wieder verlassen hatte. Pfarrer Kuzmitski hatte am 1. September 2022 sein Amt in Bubikon angetreten. Zuvor war er, nach seiner Ordination in Zürich, ein Jahr lang im Prättigau als Pfarrer und Religionslehrer tätig gewesen. Am 6. November 2022 wurde Kuzmitski feierlich durch Dekan Matthias Walder eingesetzt. Er hätte der neue Jugend-Pfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Bubikon werden sollen, zuständig unter anderem für den Konfirmationsunterricht.
Keine einzige Wortmeldung zu Kuzmitski
Doch bereits am 24. Januar 2023 berichtete buebikernews, dass er diese Aufgabe überraschend an seinen interimistischen Pfarrkollegen Alexander Nussbaumer abtreten werde. «Alex Kuzmitski hat uns um diese Rochade ersucht, und die Kirchenpflege hat dem Gesuch entsprochen», bestätigt damals Kirchenpflegepräsident Kurt Willi gegenüber buebikernews: «Und ja, es trifft zu, dass es Probleme im Umgang mit Jugendlichen gab.» Drei Monate später, am 26. April 2023, berichtete buebikernews dann über die Trennung von Pfarrer Kuzmitski bereits per Ende Mai.
Die Kirchenpflege wurde in der Folge mit kritischen Fragen überhäuft. Kirchenpflegepräsident Kurt Willi versprach, an der Kirchgemeindeversammlung vom 25. Juni 2023
sich mit der Gemeinde auszusprechen, soweit dies möglich sein werde. Doch das Angebot wurde gar nicht genutzt: Aus dem Kreis der Anwesenden – zu denen auch Dekan Matthias Walder
und Carola Heller, Präsidentin der Bezirkskirchenpflege Hinwil, gehörten – gab es keine einzige Wortmeldung. Laut Kirchenpflegepräsident Kurt Willi soll die zweite pendente
Pfarrstelle – ein 70-Prozent-Pensum – im Herbst nochmals ausgeschrieben werden.
Einstimmig Ja zur Jahresrechnung mit negativem Sondereffekt
Einstimmig Ja sagten die Stimmberechtigten zur Jahresrechnung 2022 der Kirchgemeinde. Sie würde eigentlich mit einem nur geringen Aufwandüberschuss von 2 838.20 Franken – budgetiert waren 160 115 Franken – schliessen. Weil aber die Revisionsgesellschaft eine Wertberichtigung für das Grundstück in Wolfhausen, auf dem 1997 die Baugenossenschaft Sonnenberg das Ökumenische Zentrum im Baurecht erstellt hatte, zulasten der Erfolgsrechnung um 323 900 Franken verlangt hatte, erhöhte sich der Aufwandüberschuss auf 326 183.20 Franken.
Das Ökumenische Zentrum in Wolfhausen, im Volksmund auch «Ötzi» genannt, steht auf Land, das der reformierten Kirchgemeinde gehört. Mit zur Bausubstanz gehört auch eine kleine Wohnsiedlung mit zwei Mehrfamilienhäusern. Aufgrund der Wertberichtigung will die Kirchenpflege den Baurechtsvertrag zwischen der Kirche und der Baugenossenschaft Sonnenberg nun überarbeiten lassen (buebikernews berichtete) . Dafür wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Laut Kirchenpflegepräsident Kurt Willi kann der Vertrag alle zehn Jahre angepasst werden; eine nächste Anpassung könne auf das Jahr 2025 erfolgen. Grund für die Wertkorrektur war laut dem Kirchenpflegepräsidenten der aktuelle Baurechtszins. (bn)
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