«regio» bettelt mit Wettbewerb um freiwillige Spenden

(Bild: buebikernews)
(Bild: buebikernews)

Es sind harte Zeiten für die Zürcher Oberland Medien AG, Herausgeberin unter anderem der Gratiszeitung «regio»: Ukrainekrieg und Wirtschaftskrise hätten zu einem enormen Anstieg der Produktionskosten, namentlich zu einer Verdoppelung der Papierpreise innert Jahresfrist, geführt, schreibt das Unternehmen in einem Einlegeblatt mit Einzahlungsschein zur heutigen «regio»-Ausgabe. Gleichzeitig seien die Inserateinnahmen stark rückläufig. Deshalb bitte man die Leserschaft um einen «freiwilligen Sympathiebeitrag ab 35 Franken».

 

Wer einen solchen leiste, profitiere «gleich doppelt»: Zum einem in Form eines Gratis-Kleininserats (maximal 200 Zeichen) im Wert von 35 Franken, zum andern winke der Gewinn eines von drei Wochenenden für zwei Personen in einem Gstaader 4-Sterne-Superior-Hotel.

 

Ein Wettbewerb, für dessen Teilnahme man mindestens 35 Franken hinblättern muss? Ist das nicht illegal? Jein. Tatsächlich sind kostenpflichtige Wettbewerbe seit einer Gesetzesrevision im Jahr 2019 nicht mehr absolut verboten. Kommerzielle Anbieter dürfen neu solche Verkaufsförderungsaktionen durchführen. Allerdings mit einer Ausnahme: Medienunternehmen müssen bei Wettbewerben nach wie vor eine Möglichkeit zur Gratisteilnahme anbieten. Das tut die ZO Medien AG denn auch: Im Kleinstgedruckten auf dem Flyer heisst es in einer Schriftgrösse, die man ohne Lesebrille kaum entziffern kann, es bestehe «kein Kaufzwang», und am Wettbewerb könne man auch gratis durch Einsenden einer Postkarte teilnehmen. (bn)

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