439 Menschen wohnten 1841 in Wolfhausen

Bild: Screenshot Google
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Bubikon – zwei Dörfer, eine Gemeinde...doch wo genau verläuft die Grenze zwischen den beiden Ortsteilen? Seit die Schweiz 1964 – als erst drittes (!) Land der Welt, nach Deutschland und den USA – Postleitzahlen einführte, scheint klar: Wer 8608 in der Adresse hat, ist eine Bubikerin, wessen Postleitzahl 8633 lautet, ist ein Wolfhauser. Die Post teilte allerdings die Postleitzahlen recht willkürlich zu, aufgrund ihrer Zustell-Logistik. Und diese folgte primär den Eisenbahnlinien und nicht historischen Kriterien.

 

Vor 200 Jahren schien allerdings völlig klar, wer Wolfhauser war und daher im gemeindeinternen Konkurrenzdenken als ein wenig minderwertig galt. Ein 1841 erschienenes, von Friedrich Vogel verfasstes Ortslexikon des Kantons Zürich teilt genau ein, welche Weiler und «Ortsgegenden» zur «Civilgemeinde» Wolfhausen gehörten: Brändliacker, Bürg, Bühl, Heerscheeren, Loch, Lochrüti, Ober-Wolfhausen, Reitbach, Rüegshausen, Sonnenberg und Unter-Wolfhausen. In diesen Weilern wohnten damals exakt 439 Einwohner, «unter welchen man neben den Landwirtschaft treibenden eine Anzahl Handwerker, Fabrikarbeiter, Weber und Weberinnen zählte». Man beachte die gendergerechte Formulierung bei Letzteren im Originaltext! Menschen aus dem Weiler Bürg sind demegegenüber heute klar Bubiker und nicht Wolfhauser, denn sie haben Adressen mit der Postleitzahl 8608.

 

Interessant ist, dass es nebst der «Civilgemeinde» auch eine Schulgenossenschaft Wolfhausen gab, zu der nebst den bereits genannten Orten noch folgende Örtlichkeiten gehörten: Angst und Noth, Berlikon, Engelberg, Geissberg, Hübli, Mettlen, Neuacker, Neugut, Neuhaus, Rennweg, Schachen, Sonnenthal und Unter-Pösch. Aus diesen Siedlungen stammten 87 «Alltagsschüler», 59 «Repetierschüler» und 38 «Singschüler». (bn)

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