Wie soll Bubikon im Jahr 2040 aussehen?

Die wichtigsten Handlungfelder im Überblick (Bild: zvg)
Die wichtigsten Handlungfelder im Überblick (Bild: zvg)

Am Samstag (17. September 2022, ab 8.00 Uhr, Ökumenisches Zentrum Wolfhausen) will der Gemeinderat mit der interessierten Bevölkerung in einem Workshop diskutieren, wie sich unsere Gemeinde bis 2040 entwickeln soll. Basis bildet der Entwurf des «Räumlichen Entwicklungsleitbilds 2040», das im Rahmen der laufenden Revision der Ortsplanung vom Büro Von Känel Suter Wild erstellt wurde.

 

Kern des 64 Seiten starken Berichts bilden die darin definierten 14 Handlungsfelder und daraus resultierende Leitlinien:

 

1. Zentrum Bubikon stärken und vernetzen

 

Hier soll die Dorfstrasse als Verbindungsachse zwischen dem alten Dorfkern und dem Bahnhof gestärkt werden. Dabei soll der Strassenraum unter Berücksichtigung der Vorzonen und der ersten Bebauungstiefe gestalterisch aufgewertet werden..


2. Zentrum Wolfhausen entwickeln

 

Das Zentrumsgebiet und im Speziellen der Strassenraum der Landstrasse und der Herschärenstrasse sind laut Leitlinie mittels einer integrierten Betrachtung von Siedlung und Verkehr aufzuwerten. Durch die bauliche Verdichtung entlang der Landstrasse und die Überbauung der noch vorhandenen Baulandreserven soll das Zentrum gestärkt werden. Dabei sollen neben der Wohnnutzung insbesondere im Erdgeschoss publikumsorientierte Dienstleistungs- und Gewerbenutzungen angestrebt werden.


3. Innere Reserven Landiparkplatz nutzen

 

Der grossräumige Landiparkplatz soll gemäss dem Bericht als Teil des Zentrums Wolfhausen «durch Neubauten besser genutzt, belebt und aufgewertet werden». Neben dem etablierten Jugendtreff sollen auch weitere öffentliche Nutzungen geprüft werden. Entsprechende Erdgeschoss- nutzungen sollen zur Belebung beitragen. Ein Teil der Fläche soll nach wie vor dem Zentrum Wolfhausen als Parkierung dienen.


4. Chilbiplatz Bubikon aufwerten

 

Hier soll ein «identitätsstiftender Begegnungsort für die Bevölkerung von Bubikon» geschaffen werden: Der Platz soll als multifunktional nutzbare Fläche erhalten werden. Die zentral gelegene Fläche soll mit einer werthaltigeren Materialisierung versehen werden und mit einem öffentlich nutzbaren Pavillon (Sonntagskonzerte, Kleintheater, Weihnachtsmarkt, Ker- zenziehen etc.) samt dazugehöriger abgesetzter Aufenthaltsfläche ergänzt werden. Denkbar sei auch ein Spielplatz für die Bevölkerung. «Das Ruhebedürfnis der Anwohner ist angemessen zu berücksichtigen» verspricht die Leitlinie. Ein neues Mehrfamilienhaus soll den Chilbiplatz räumlich fassen und mit einem publikumsorientierten Erdgeschoss zusätzlich beleben.


5. Mischgebiet Sennweid entwickeln

 

Die knapp 9'000 Quadratmeter grosse Baulandreserve Sennweid biete durch die zentrale und gleichzeitig ruhige Lage am Bahnhof Bubikon und am Wändhüslenbach «hervorragende Voraussetzungen für eine attraktive Überbauung für Wohnen und publikumsorientierte Dienst- leistungsnutzungen», schreiben die Ortsplaner. Das Areal liege an einer für die Gemeinde wichtigen Lage und soll daher in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde entwickelt werden.

 
6. Auszonungen peripherer Gebiete prüfen

 

Die peripheren Baulandreserven sind laut dem Bericht «aufgrund der überdimensionierten Bauzonen zu überprüfen». Allfällige Auszonungen sollen zur Schaffung zusätzlicher Reserven an zentralerer Lage genutzt werden. In diesem Zusammenhang ist die Schaffung neuer Wohnzonen durch die Ausgliederung öffentlicher Bauten (z.B. Feuerwehrgebäude) aus dem Dorfkern von Bubikon zu prüfen. Grundlage dazu werde die noch fertigzustellende kommunale Immobilienstrategie bilden.


7. Wohngebiete differenziert erneuern

 

In allen Wohngebieten soll eine differenziert auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse abgestimmte Entwicklung und Erneuerung ermöglicht werden. Ausser in Wohn- und Mischgebieten mit hoher baulicher und funktionaler Dichte, soll die heute geltende Ausnützungsziffer wegleitend bleiben.


8. Ortsbild bewahren und pflegen

 

Die Ortsbilder im alten Dorfkern von Bubikon und in Oberwolfhausen wie auch die inventarisierten Bauten sollen weiterhin gepflegt und erhalten werden. Dies gelte auch für die Bauten und Anlagen in den Weilern. Bei inventarisierten Bauten soll angestrebt werden, die Authentizität durch angemessene Sanierungen zu wahren.


9. Arbeitsplatzgebiete erhalten, Konflikte zwischen Wohnen und Arbeiten minimieren

 

Zur Förderung von Arbeitsplatznutzungen und zur Vermeidung von Konflikten zwischen Wohnen und Arbeiten sollen Industrie- und Gewerbezonen grundsätzlich der Arbeitsnutzung vorbehalten bleiben. An zentralen und gut erschlossenen Lagen sei eine Mischnutzung unter qualitätssichernden Bestimmungen im Einzelfall zu prüfen. In bestehenden Mischgebieten soll der Gewerbeverkehr vom Wohnve kehr möglichst entflochten werden.


10. Gewerbegebiet Schwarz weiterentwickeln

 

Das Gewerbegebiet Schwarz soll in Abstimmung mit den Nachbargemeinden Rüti und Dürnten zu einem überkommunalen Arbeitsplatzgebiet weiterentwickelt.


11. Natur- und Landschaftsraum erhalten und aufwerten, Auswirkungen des Klimawandels reduzieren, Biodiversität fördern

 

Die Naturschutzobjekte, die Vernetzungskorridore und die glazial geprägte Landschaft sind zu pflegen und aufzuwerten, heisst es zu diesem Handlungsfeld. Grundlage dazu bildet das kommunale Landschaftsentwicklungskonzept von 1996 und das darauf basierende Vernetzungsprojekt. Aktuell in Planung und Umsetzung sind die Massnahmen 2022 bis 2029.


12. Umweltfreundliche Mobilität fördern

 

Um die Belastungen des Verkehrs für die Bevölkerung und die Umwelt möglichst zu senken, soll der Fuss- und Velo- verkehr, der öffentliche Verkehr und die Elektromobilität gefördert werden. Zur Förderung der multimodalen Mobilität sind sichere Veloparkplätze an Umsteigepunkten, E-Bikesharing- und Carsharing- Angebote umzusetzen. Zur Förderung der Elektromobilität ist die Erarbeitung eines Elektromobilitätskonzepts geplant. Zudem sollen die Chancen von Cargovelos genutzt werden. Die Bushaltestellen sollen möglichst direkt erreichbar sein. Im Sommerhalbjahr sind Massnahmen zur besseren Anbindung des Egelsees zu prüfen (z.B. Kursanpassung Buslinie am Wo- chenende, flexibler Rufbus (Buxi), Parkplatzbewirtschaftung).


13. Preisgünstigen Wohnraum fördern

 

Die Gemeinde will ihre Möglichkeiten zur Förderung von preisgünstigem Wohnraum nutzen. Damit soll das Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen erweitert, die soziale Durchmischung gefördert und die Wohnsituation für junge Familien verbessert werden.


14. Energieverbrauch reduzieren und auf erneuerbare Ressourcen ausrichten

 

Gemäss der kommunalen Energieplanung von 2022 ist laut dem Berichtsentwurf unter anderem das Projekt Fernwärme Zürcher Oberland (Nutzung der Abwärme aus der KEZO) zu unterstützen, ein Umstieg im Gasversorgungsgebiet Wolfhausen auf Biogas oder die Realisierung eines Wärmeverbundes zu prüfen und insbesondere im Gebäudebereich die Energieeffizienz zu steigern. An Neubauten oder Sanierungen von gemeindeeigenen Liegenschaften seien im Sinne der Vorbildfunktion hohe energetische Anforderungen zu stellen.

 

(bn)

 

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