Aatal im Aathal – oder so

Der Fast-Amoklauf von gestern Sonntag und die Berichterstattung darüber in den regionalen Medien hat uns eine sprachlich-geografische Besonderheit näher gebracht: Weil in Aathal – einem Dorfteil der Gemeinde Seegräben – ein Mann mit einer Waffe drohte, kam es im Aatal – dem engen Tal zwischen Wetzikon uns Uster – zu kilometerlangen Staus. Das scheint logisch: Ein Tal, durch das ein Gewässer – in diesem Fall die Aa – fliesst, schreibt man ohne "h". Der im Aatal gelegene Ort Aathal mit historischen Fabrikarealen und dem bekannten Sauriermuseum hingegen hat die alte Schreibweise mit "h" beibehalten – wie Thalwil, Fischenthal, Thalheim. Doch die Unterscheidung bereitet Mühe, fordert Denkarbeit. Ist es vielleicht gerade umgekehrt? Wir müssen es uns ständig neu überlegen. Verunsichert werden wir zum Beispiel durch die Website "Vision Aathal", die "das gesamte Aathal" vermarkten möchte. Oder durch die Kantonspolizei Zürich, die den gestrigen Amoklauf "in Aatal-Seegräben" verortet...

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