Nachhaltigkeit mit Holzschnitzel-Energieverbund

bpd.Im Rahmen des Projekts Energiestadt möchten die Schule Bubikon  und die Gemeinde Bubikon, zusammen mit der Zentrum Sunnegarte AG und der reformierten Kirchgemeinde Bubikon, einen Holzschnitzel-Wärmeverbund bei ausgewählten Liegenschaften realisieren. Gemäss einer aktuellen Machbarkeitsstudie ist diese Massnahme aus technischer, ökonomischer und ökologischer Sicht am sinnvollsten. Der Antrag kommt an der Gemeindeversammlung vom 5. Juni 2013 zur Abstimmung.

In der Schweiz fallen über 40 Prozent des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen im Gebäudebereich an. Im Rahmen der Umsetzung ihres Energiestadt-Programms hat die Gemeinde Bubikon deshalb den Zustand verschiedener Liegenschaften des Politischen Guts, des Schulguts, der Zentrum Sunnegarte AG und der reformierten Kirchgemeinde untersuchen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass diese im Bereich der Haustechnik, insbesondere bei der Wärmeerzeugung (Heizung und Warmwasser), einen absehbaren bis dringend notwendigen Unterhaltsnachholbedarf verzeichnen.

Machbarkeitsstudie empfiehlt Holzschnitzel-Wärmeverbund

Um zu prüfen, welche Energieträger sich am besten für den Einsatz in den betroffenen Gebäuden eignen, hat die Arbeitsgruppe Energieverbund Bubikon, bestehend aus Vertretern aller vorerwähnter Eigentümer, im 2012 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese hat verschiedene energiespezifische Varianten miteinander verglichen. Bestvariante ist ein Wärmeverbund mit einer zentralen Holzschnitzelfeuerung, die mit einem Gaskessel für die Spitzen- und Schwachlast ergänzt wird. Die Anlage soll in einem Neubau neben dem Schulhaus Bergli errichtet werden. Daran angeschlossen werden folgende Liegenschaften: Altersheim, Alterssiedlung, Kirchgemeindehaus (neu projektiert, derzeit zurückgestellt), Kindergarten Dörfli, Schulhaus Dörfli (altes Feuerwehrgebäude), Erweiterungsbau Feuerwehrgebäude, Schulhaus Spycherwise. Dazu kommen die bereits im internen Wärmeverbund der Schule Bubikon zusammengeschlossenen Gebäude: Schulhaus Mittlistberg mit Singsaal, Schulhäuser Bergli 1 und 2 und Zwischentrakt, Schwimmbad-/Turnhallentrakt. Die Versorgung der angeschlossenen Gebäude mit Wärme soll über ein zu erstellendes Wärme-Fernleitungsnetz mit einer Länge von insgesamt rund 800 Metern erfolgen. Die Holzschnitzel kommen für die Produktion von Heizwärme für den Wärmeverbund zum Einsatz. Zusätzlich wird geprüft, unter welchen Bedingungen Sonnenergie für die Trinkwassererwärmung oder auch zur Heizungsunterstützung integriert werden kann.


In mehrfacher Hinsicht nachhaltig

 

Der Holzschnitzel-Wärmeverbund ist nicht nur technisch gut realisierbar, sondern auch in mehrfacher Hinsicht nachhaltig: Energieholz ist in der Region ausreichend verfügbar und die Preise sind vergleichsweise stabil und gut kalkulierbar. Der CO2-Ausstoss ist mit 36 Tonnen pro Jahr rund acht Mal geringer als bei konventionellen Gas Einzelheizungen. Der Energieträger Holz nimmt denn auch in den Zielsetzungen der Nachhaltigkeitsstrategie des Gemeinderats einen wichtigen Stellenwert ein.

Die Machbarkeitsstudie empfiehlt, die Verbundlösung im Rahmen eines Energiecontractings durchzuführen, bei dem Finanzierung, Eigentumsfunktion wie auch das Investitionsrisiko einem Contractor ausgelagert werden. Damit lassen sich die System- und Betriebssicherheit erhöhen. Hinzu kommen Vorteile auf der finanziellen Seite, insbesondere in den Bereichen Investitionsplanung und Liquiditätssteuerung. Die Auswahl soll über ein Submissionsverfahren erfolgen. Das Ausschreibeverfahren ist bereits weit fortgeschritten.
Die Führung im Projekt übernimmt das Schulgut. Dieses tritt als Vertragspartner gegenüber den externen Fachexperten sowie als Ausschreibende Stelle im Submissionsverfahren auf. Für den effektiven Wärmebezug schliessen das Politische Gut, das Schulgut, die Zentrum Sunnegarte AG und die Reformierte Kirchgemeinde eigenständige Energiebezugsverträge auf einer gemeinsamen Basis mit dem Contractor ab.


Der Vorschlag stiess beim Gemeinderat, der Schulpflege und dem Verwaltungsrat Zentrum Sunnegarte AG auf Zustimmung. Sie empfehlen der Gemeindeversammlung vom 5. Juni 2013

  • der Beteiligung am Wärmeverbund Bubikon und dem Abschluss eines Energieliefervertrages mit einem Contractor zuzustimmen,
  • die Bewilligung eines Kostendachs für die jährlich wiederkehrenden Energiekosten:     

Politisches Gut: Kostendach von 50‘000 Franken                
Schulgut:Kostendach von 250‘000 Franken

  • ein Kostendach für einmalige Umrüstungs-, Sanierungs- und Anpassungskosten zu bewilligen:

Politisches Gut: 170‘000 Franken - Diese Kosten fallen an, um die Liegenschaften des Schulhauses Dörfli mit dem alten Feuerwehrgebäude sowie den Erweiterungsbau Feuerwehrgebäude an den Wärmeverbund Bubikon anzuschliessen.
Schulgut: 280‘000 Franken – Diese Kosten fallen an, um die Liegenschaften des Kindergartens Dörfli, Schulhaus Spycherwise, Schulhaus Mittlistberg, Schulanlage  Bergli mit Turn- und Schwimmhalle an den Wärmeverbund Bubikon anzuschliessen.

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