Rüti hat es, Gossau hat es – und seit genau drei Jahren, seit November 2009, hat es auch Bubikon: das begehrte Energistadt.-Label. "Das Label Energiestadt ist ein Leistungsausweis für Gemeinden, die eine nachhaltige kommunale Energiepolitik vorleben und umsetzen", schreibt der Bubiker Gemeinderat auf der Gemeinde-Website: "Energiestädte fördern erneuerbare Energien, umweltverträgliche Mobilität und setzen auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen. Energiestädte zeigen, dass sie an morgen denken und sind Vorreiter für eine innovative Energiepolitik."
Nun ist die medsienwirksame Öko-Zertifizierung überraschend unter Druck geraten: Die Zürcher Oberländer Gemeinde Pfäffikon hat am Freitag bekannt gegeben, dass sie auf nächsten Frühling, nach 12 Jahren, auf die Erneuerung des Labels verzichten will. Der administrative Aufwand im Zusammenhang mit dem Label sei in den letzten Jahren immer grösser geworden, schreibt der Pfäffiker Gemeinderat. Ohne einen Stellenausbau für eine interne Koordinationsstelle von mindestens 20 Prozent lasse sich das Zertifikat nicht mehr aufrecht erhalten. Die Vergabestelle schlage zunehmend Massnahmen vor, deren Wirksamkeit für den Gemeinderat fraglich sei. Er stört sich auch daran, "dass Aktivitäten, die öffentlichkeits- und medienwirksam sind, im Vergleich zu konkreten Energiesparmassnahmen wie beispielsweise ein Wärmeverbund seiner Ansicht nach zu hoch gewichtet werden." Er kritisiert zudem, dass der Trägerverein Energiestadt die ursprünglichen Zielsetzungen der ganzen Aktion „aus den Augen“ verloren hat.
Der Pfäffiker Gemeinderat versteht den Austritt laut Mitteilung aber keinesfalls als Absage an eine zukunftsgerichtete und nachhaltige Energiepolitik. Er werde sich weiterhin für sinnvolle und effiziente Massnahmen einsetzen.Welche Wirkung dieser Eklat auf andere Oberländer Gemeinden – auch Bubikon – haben wird, bleibt abzuwarten.
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