ZO und Tagi werden wieder zu Konkurrenten

Tagi stellt Splitausgaben mit Textbezug aus den Regionalredaktionen der Landzeitungen ein

Ab dem 1. Juni 2012 stehen die Tageszeitungen Zürcher Oberländer, Zürcher Unterländer und Zürichsee-Zeitung wieder in vollständigem publizistischen Wettbewerb mit dem Tages-Anzeiger. Der Bezug lokaler Nachrichtentexte der drei Regionalzeitungen durch den Tages-Anzeiger wird auf diesen Zeitpunkt hin eingestellt. Dies teilte die Tamedia am Mittwoch mit.

 

Zudem erhält der Zürcher Unterländer im Verlauf des Sommers ein neues redaktionelles Konzept. Künftig liege der Fokus noch stärker auf der lokalen und regionalen Berichterstattung aus den Gemeinden des Zürcher Unterlands. Mit diesen Schritten gebe die Mediengruppe Tamedia "ein Bekenntnis zu zwei unabhängigen Zeitungsangeboten im Raum Zürich ab", heisst es in einer Mitteilung. Basierend auf den positiven Erfahrungen mit zwei unterschiedlich ausgerichteten Tageszeitungen im Raum Bern stärke Tamedia damit den Wettbewerb zwischen den eigenständigen Redaktionen. 

 

Der Tages-Anzeiger fasst die bisherigen Split-Ausgaben Rechtes Seeufer, Linkes Seeufer, Unterland und Oberland im Bund Zürich und Region zusammen. Damit konzentriert sich der Tages-Anzeiger wie vor der Lancierung der Split-Ausgaben 2006 auf seine Rolle als führende überregionale Tageszeitung mit starker Verankerung in der Stadt Zürich. Die Einstellung der Split-Ausgaben führt voraussichtlich zu 4 Kündigungen in der Stadt- und Regionalberichterstattung, die damit neu 27 Mitarbeitende umfasst.

 

Der Zürcher Unterländer richtet sich neu aus und schärft sein publizistisches Profil. Durch die Zusammenarbeit mit der Zürichsee-Zeitung in verschiedenen Servicebereichen sollen die Verluste abgebaut und mehr Ressourcen für redaktionelle Leistung frei gespielt werden. Ziel ist es, die im Zürcher Unterland relevanten Ereignisse abwechslungsreicher und nahe bei den Leserinnen und Lesern aufzubereiten. Benjamin Geiger, der die Redaktion des Zürcher Unterländers bereits interimistisch führt, ist neu Chefredaktor des Zürcher Unterländers und wie bis anhin der Zürichsee-Zeitung. Er wird dabei vom Redaktionsleiter des Zürcher Unterländers, Cyprian Schnoz, und den drei Redaktionsleitern bei der Zürichsee-Zeitung unterstützt.

 

Die Neuausrichtung führt beim Zürcher Unterländer und bei der Zürichsee-Zeitung zu 6 Kündigungen, davon sind 5 Mitarbeitende in Servicebereichen tätig. Alle betroffenen Mitarbeitenden erhalten unterstützende Leistungen wie beispielsweise verlängerte Kündigungsfristen.

 

Die gemeinsame Mantelredaktion der Zürcher Regionalzeitungen unter der Leitung des Winterthurer Landboten sowie die Redaktionen des Zürcher Oberländers und des Anzeigers von Uster sind von den Massnahmen nicht betroffen.

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