Wenn dir in der Energiesparstadt Bubikon nachts der Baukran-Scheinwerfer ins Schlafzimmer pfeift...

(Bild: buebikernews)
(Bild: buebikernews)

 

Bubikon, wir wissen es, ist eine Energiestadt, und seit rund anderthalb Jahren ist um Mitternacht Zapfenstreich: Alle öffentlichen Leuchtmittel erlöschen, und selbst für eine Weihnachtsbeleuchtung war wegen der «Energiekrise» kein Strom mehr verfügbar. Wenn du in Wolfhausen nachts vom letzten Bus kommst, musst du dich durch zappendustere Gässchen und Stiegen nach Hause wagen. Ob das Ganze überhaupt etwas bringt, ist unklar: Eine im Mai 2022 gestartete Anfrage von buebikernews an die Gemeindeverwaltung, ob sich der Spareffekt beziffern lässt, blieb bis heute unbeantwortet.

 

Und dann das: Bei einer Baustelle mitten in Wolfhausen steht ein hoher Baukran, dessen Scheinwerfer nicht nur tagsüber strahlt, wenn es überhaupt nicht nötig wäre, sondern des öftern auch nachts. Und zwar die ganze Nacht über, vom Eindunkeln bis zur Morgendämmerung. Offenbar, weil der Kranführer, der Polier oder sonstwer nicht auf die Idee kommt, da könnte man ja vielleicht ein wenig Strom sparen. Und so strahlt der starke Beamer nachts, wenn sonst rundherum alles dunkel ist, kilometerweit ins Dorf. Und wer das Pech hat, im Strahlungsperimeter zu wohnen und zu schlafen, wird unfreiwillig illuminiert.

 

Auf dem Bild im Hintergrund zu sehen ist übrigens die hellerleuchtete Goldgräberstadt Pfäffikon SZ, in den letzten Jahren mit Bäch und Richterswil zu einem kleinen Lichtverschmutzungs-Las-Vegas zusammengewachsen. Hier, bei den Bankern, Unternehmensberatern und CEOs scheint man noch nichts von Klimawandel, Energiemangel und dergleichen gehört zu haben. Und das, obwohl die Gemeinde Freienbach, deren Hauptort Pfäffikon ist, wie Bubikon das Energiestadt-Label trägt... (bn)

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