Drogenmafia: Spuren ins Oberland aufgedeckt

kapo/bn.Die Kantonspolizei Zürich hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Staatsanwaltschaften des Kantons Zürich in vier zusammenhängenden Ermittlungsverfahren gegen den organisierten Betäubungsmittelhandel mehrere Drahtzieher und 50 Mittäter, darunter Transporteure, Abnehmer und weitere Involvierte, festgenommen. Mehrere Spuren führen ins Oberland.

 

Insgesamt wurden mehr als 27 Kilogramm Kokain und 60 Gramm Amphetamine sichergestellt. Den gewerbs- und bandenmässigen Organisationen konnte zudem die Einfuhr und der Handel von rund 75 Kilogramm Kokain und drei Kilogramm Marihuana nachgewiesen werden.


Im ersten Verfahren agierte ein im Bezirk Uster wohnhafter 41-jähriger Schweizer als Haupttäter. Anlässlich eines Gefängnisaufenthaltes – er sass wegen Betäubungsmitteldelikten ein – knüpfte er Kontakt zu einem dominikanischen Drogenkurier. Wieder in Freiheit und nach der Rückschaffung des Dominikaners pflegte das Duo regen Kontakt. In der Zeit zwischen Anfang 2005 bis Ende März 2009 organisierten sie auf dem Luftweg die Einfuhr von grösseren Mengen Kokain aus dem karibischen Raum. Der Schweizer rekrutierte die Kuriere, bei denen es sich ausnahmslos um Schweizer handelte. Der Dominikaner – ein Anwalt – besorgte die Drogen. Polizeiliche Ermittlungen führten im März 2009 zur Verhaftung des 41-Jährigen und dessen Kompagnon sowie 30 weiteren Beschuldigten; rund 18 Kilogramm Kokain und 60 Gramm Amphetamine wurden sichergestellt. Den Involvierten konnte zudem die Einfuhr und der Handel von rund 50 Kilogramm Kokain nachgewiesen werden. Die Betäubungsmittel waren im Grossraum Zürich verkauft oder ins Ausland weiterverschoben worden. Der als Drahtzieher agierende Schweizer befindet sich zurzeit im Strafvollzug; die restlichen Beteiligten wieder auf freiem Fuss oder ebenfalls im Strafvollzug.

Das vorerwähnte Ermittlungsverfahren führte die Fahnder im April 2010 auf die Spur einer in der Stadt Zürich wohnhaften 44-jährigen Dominikanerin. Während rund einem Jahr organisierte die Sozialhilfebezügerin und Mutter von zwei Kindern mit ihrem geschiedenen Mann, welcher in der dominikanischen Republik lebt, Kokaintransporte und auch die Kuriere. In Koffern und Laptops eingebaut oder in Fingerlingen geschluckt beförderten diese das Kokain auf dem Luftweg in die Schweiz. Im Juni 2010 erfolgte die Verhaftung der 44-Jährigen und zehn weiteren Beteiligten. Knapp acht Kilogramm Kokain konnten sichergestellt, die Einfuhr und der Handel von zirka 12 Kilogramm nachgewiesen werden. Die Festgenommenen wurden zwischenzeitlich aus der Untersuchungshaft entlassen.

Ein missglückter Kokainschmuggel im vorgenannten Verfahren lenkte den Verdacht der Ermittler auf einen im Bezirk Hinwil wohnhaften 26-jährigen Dominikaner. Er pflegte regen Kontakt zu einem Landsmann in Spanien. Anfang August 2011 konnten in Zürich zwei aus der dominikanischen Republik stammende und heute in Spanien wohnhafte Personen verhaftet und ein Kilogramm Kokain sichergestellt werden. Weitere Verhaftungen folgten im Herbst 2011. Den Festgenommenen konnte während der Zeit von Ende 2010 bis November 2011 die Einfuhr und der Handel von zirka 2,5 Kilogramm Kokain nachgewiesen werden. Weitere polizeiliche Ermittlungen in diesem Fall führten zu einem Holländer, der in Zürich ebenfalls im Drogenhandel tätig war; mindestens 2,6 Kilogramm Kokain und 3 Kilogramm Marihuana hat der Dealer verkauft oder vermittelt. Drei der Festgenommenen haben den vorzeitigen Strafvollzug angetreten; der 26-jährige Haupttäter wurde kürzlich aus der Untersuchungshaft entlassen.

In einem weiteren Verfahren konnte, losgelöst von den drei zusammenhängenden Fällen, einem 28-jährigen Griechen, der als Tourist in der Schweiz weilte, die Einfuhr und der Handel von zirka sieben Kilogramm Kokain nachgewiesen werden. Der Mann wurde im März 2010 verhaftet und ist für mehrere Kokaineinfuhren aus Holland verantwortlichen. Die Ermittlungen führten zur Festnahme von zwei Mittätern und zur Sicherstellung von rund 350 Gramm Kokain. Der Grieche wurde Ende 2011 nach Verbüssung seiner Haftstrafe nach Griechenland ausgeschafft.

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